Bericht zur Zusatzaufführung „Inferno Tesselberg“

OBERWIELENBACH – Aufgrund des regen Interesses bei der Uraufführung in Gais vor einigen Wochen, veranstaltete der Schützenbezirk Pustertal in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Schützenbund am Freitag, den 17. Oktober 2014 eine Zusatzaufführung der szenischen Erzählung „Inferno Tesselberg 10.09.1964“ in Oberwielenbach.

An die 160 Interessierte verfolgten wiederum gespannt die Ereignisse von 1964, als Polizei und Militär das kleine Dorf Tesselberg am Berghang oberhalb von Gais überfiel.

Die Dorfbewohner erlebten an jenem Tag ein Inferno. Auf der Suche nach Südtiroler Freiheitskämpfern wurden die Dorfbewohner wie Tiere zusammengetrieben, Männer mussten stundenlang gefesselt am Boden liegen, Kinder wurden von Polizisten eingekreist. Scheunen wurden abgebrannt, Häuser geplündert, Handgranaten in Häuser geworfen und durch die Fenster auf Menschen geschossen. Ein behindertes Mädchen wurde verletzt und konnte nicht verarztet werden. Und dies war noch nicht der Höhepunkt. Die Tesselberger entgingen knapp einer Katastrophe, als ein hoher Offizier die Nerven verlor und die Hinrichtung unschuldiger und unbeteiligter Dorfbewohner befahl. Dass es nicht dazu gekommen ist, ist wahrscheinlich nur einem einzigen Menschen zu verdanken.

Inferno Tesselberg, Theater, Zusatzaufführung
75 Jahre Option: Schützen starten Plakataktion „Schicksal 39“
Keine faschistische Verherrlichung?

Ähnliche Beiträge