Landesregierung macht Schulden für italienisches Heer

BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund zeigt sich in einer Aussendung entsetzt darüber, wie sinnlos Südtiroler Steuergelder verschwendet und auch noch Schulden auf dem Rücken der Südtiroler Bevölkerung gemacht werden.

Die Tageszeitung „Dolomiten“ kündigte an, dass das ursprünglich geplante Budget von 150 Millionen auf 210 Millionen Euro aufgestockt wird, um ein angebliches „Tauschgeschäft“ mit dem italienischen Heer durchzuführen. Dies haben die Südtiroler wohl dem italienischen Bautenlandesrat Christian Tommasini zu verdanken.

Hier sollte man von einem „Schenkungsvertrag“ sprechen und nicht von einem „Tauschgeschäft“. Es ist schließlich bekannt, dass zum Beispiel in Aosta Kasernen kostenlos an das Land übergehen. In Südtirol hingegen werden unbenutzte Militärareale – oft in desolatem Zustand – gegen neu gebaute Wohnungen für Militärs „getauscht“. Unter anderem sollen ganze 800 Wohnungen den italienischen Militärangehörigen geschenkt werden. Zusätzlich sollen auf unsere Landeskosten für das Heer auch noch Freizeitanlagen, Turnhallen und Musiklokale errichtet und seine Militärkasernen auf Vordermann gebracht werden. Südtirol bezahlt also die Belagerung durch italienisches Militär auch noch aus eigener Kasse.

Wenn man bedenkt, dass das Südtiroler Wohnbauinstitut eine neue Wohnung rund 177.000,- Euro kostet, so könnte das Land Südtirol mit diesem Geld 1.186 neue Wohnungen errichten und bedürftigen Südtiroler Familien kostenlos zur Verfügung stellen. Besonders pikant ist die Tatsache, dass viele Militärareale in Südtirol auf Boden gebaut wurden, der den ursprünglichen Besitzern für geringe Geldsummen enteignet wurde. Auch in Anbetracht dieser Tatsache wäre es wünschenswert, wenn Herr Tommasini mehr Fingerspitzengefühl, vor allem aber Verhandlungsstärke gegenüber Rom beweisen würde. Gerade in Zeiten leerer Landeskassen darf man sich von der Landesregierung ein beherzteres Auftreten dem Staat gegenüber erwarten.

Schlussendlich werden durch Tommasinis „Schenkungsvertrag“ wieder Militärfamilien in Südtirol angesiedelt. Somit wird mit Südtiroler Steuergeldern Gratiswohnraum für Heeresangehörige geschaffen, was die bereits überproportionale Militärpräsenz in Südtirol noch weiter erhöht und auch den Südtiroler Proporz zur italienischen Sprachgruppe hin verschiebt.

Der Südtiroler Schützenbund fordert die Südtiroler Landesregierung − allen voran Christian Tommasini − auf, Schenkungsverträge an das italienische Heer auf Kosten der Südtiroler Bevölkerung zu unterbinden und fortan – wie in Aosta − die unbenutzten Militärareale kostenlos zu übernehmen.

Dolomiten vom 20.10.2014, Seite 3

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Schützenzeitung Nr. 5-2014
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