Land Südtirol schenkt dem italienischen Militär Geld

BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund zeigt sich in einer Aussendung verwundert darüber, wie sinnlos Südtiroler Steuergelder verschwendet werden. Bautenlandesrat Christian Tommasini kündigte gestern an, dass für 150 Millionen Euro Arbeiten im Zuge eines Tauschgeschäftes an Kasernen durchgeführt werden. Hier sollte man von einem „Schenkungsvertrag“ sprechen und nicht von einem „Tauschgeschäft“, denn es ist bekannt, dass zum Beispiel in Aosta Kasernen kostenlos an das Land übergehen. In Südtirol hingegen werden unbenutzte Militärareale – oft in desolatem Zustand – gegen neu gebaute Wohnungen für Militärs „getauscht“.

Wenn man bedenkt, dass dem Südtiroler Wohnbauinstitut eine neue Wohnung rund 177.000,- Euro kostet, so könnte das Land Südtirol mit diesem Geld 874 neue Wohnungen errichten und bedürftigen Südtiroler Familien kostenlos zur Verfügung stellen. Besonders pikant ist die Tatsache, dass viele Militärareale in Südtirol auf Boden gebaut wurden, der den ursprünglichen Besitzern für geringe Geldsummen enteignet wurde. Auch in Anbetracht dieser Tatsache wäre es wünschenswert, wenn Herr Tommasini mehr Fingerspitzengefühl, vor allem aber Verhandlungsstärke gegenüber Rom beweisen würde. Gerade in Zeiten leerer Landeskassen – dank Roms raubritterähnlichem Vorgehen – darf man sich von der Landesregierung ein beherzteres Auftreten dem Staat gegenüber erwarten.

Schlussendlich werden durch Tommasinis „Schenkungsvertrag“ wieder Militärfamilien in Südtirol angesiedelt und somit mit Südtiroler Steuergeldern Gratiswohnraum für Heeresangehörige geschaffen, was die bereits überproportionale Militärpräsenz in Südtirol noch weiter erhöht.

Der Südtiroler Schützenbund fordert die Südtiroler Landesregierung auf, Schenkungsverträge an das italienische Heer auf Kosten der Südtiroler Bevölkerung zu unterbinden und fortan die unbenutzten Militärareale kostenlos zu übernehmen, wie am Beispiel Aosta.

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