SÜDTIROL/SUDTIROLO – „100% Latte Alto Adige“, so wirbt ein bekannter Südtiroler Milchhof in einer deutschsprachigen Südtiroler Zeitschrift für seine Produkte. „Über den Sinn und Unsinn bei deutschen Kunden in italienischer Sprache zu werben, könne sich jeder seine eigenen Gedanken machen“, so der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung. Die Verwendung des Begriffes „Alto Adige“ ist allerdings absolut überflüssig.
Der „Distretto del Alto Adige“ lag eigentlich süd-östlich von Verona. Es war 1797-98 eine Verwaltungseinheit der „Cisalpinen Republik“, eines Vasallenstaates Frankreichs. Was das mit der heimischen Milch zu tun haben soll, ist schwer nachvollziehbar.
Im Zeitraum 1810-14 existierte ein „Dipartimento del Alto Adige“, welches aber hauptsächlich das heutige Trentino umfasste. Südtirol war davon nur am Rande betroffen. Nord- und Südtirol hießen damals Südbayern. Auf das heutige Südtirol wurde die Bezeichnung „Alto Adige“ erst über 100 Jahre später auf Betreiben von Ettore Tolomei zur Zeit des Faschismus übertragen.
Der Begriff „Alto Adige“ ist somit eng mit der Italienisierung Südtirols verbunden und faschistisch belastet. Die Schützen schlagen deshalb vor, im Italienischen den Begriff „Sudtirolo“ zu verwenden.
„Wir können jederzeit problemlos auf ‚Alto Adige‘ verzichten: Wir müssen nur wollen!“, so die Schützen abschließend.
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