AFING – Nachdem es nach mehrjähriger intensiver Aufbauarbeit gelungen ist, in Afing die Schützenkompanie wiederzugründen, fand am Wochenende vom 18. bis 20. Juli 2014 ein großes Wiedergründungsfest statt. Die Schützenkompanie Afing ist die 25. im Bezirk Bozen.
Bereits an den Feierlichkeiten am Samstag, die mit der Aufführung des großen Österreichischen Zapfenstreichs eingeleitet wurden, nahmen neben der Kompanie Afing die Ehrenkompanie Sarntal, Bezirksmajor Lorenz Puff und die gesamte Dorfbevölkerung teil. Der Zapfenstreich wurde von der Musikkapelle Durnholz hervorragend aufgeführt. Anschließend marschierten die Schützen durch Afing zum Festgelände, wo der Abend seinen gemütlichen Ausklang fand.
Am Sonntag nahmen rund 800 Schützen aus allen Teilen Tirols Aufstellung, um gemeinsam mit der jungen Kompanie die offizielle Wiedergründungsfeier zu begehen. Schützenabordnungen aus Terlan, Bozen, Andrian und Gries unter dem Kommando von Hauptmann Andreas Franzelin stellten die Ehrenkompanie.
Die Feier begann mit den Grußworten des Hauptmanns Helmut Gostner. Im Anschluss zelebrierten der Jenesiener Pfarrer P. Peter Stuefer und der Landeskurat P. Christoph Waldner die Messfeier. Der Landeskurat betonte in seiner Predigt die Wichtigkeit der Schützen als moralische Stütze in der Dorfgemeinschaft und erinnerte an die große Verantwortung der Schützen, den Väterglauben in der Heimat Tirol weiterzutragen.
Nach der Messfeier wurde die neue Fahne der Schützenkompanie Afing geweiht. Kameradschaft, Entschlossenheit, Freiheitswille, Väterglaube und Heimatliebe sind die Werte, die sich die Kompanie Afing auf ihre Fahne geschrieben hat. Nachdem die Kompanie Afing von Landeskommandant Elmar Thaler angelobt wurde, hielt dieser die Festrede. Dabei betonte er, dass Schütze zu sein heißt, dass man versucht, nach einem Wertkodex zu leben. Dieser Wertekodex sei nicht von einem Zeitgeist abhängig. Außerdem ging er auf aktuelle politische Ereignisse ein und übte Kritik daran, wie wenig mutig und richtungsweisend die Entscheidungen der Landespolitiker im Vergleich zu jenen anderer europäischer Minderheiten seien. Auch gratulierte der Landeskommandant dem rührigen Hauptmann Helmut Gostner. So wie Gostner sich vor 10 Jahren nicht hatte vorstellen können, dass er irgendwann Schützenhauptmann in Afing sein würde, so gebe es auch in größeren Dimensionen Entwicklungen, die wir uns heute noch nicht einmal in unseren Träumen vorstellen könnten. Damit diese Entwicklung aber gelinge, brauche es die Bereitschaft, ausgetretene Pfade zu verlassen, Begeisterung, und vor allem Einsatz.
Der Jenesiener Bürgermeister Paul Romen betonte in seinen Grußworten die Wichtigkeit der Schützenkompanie Afing für das kulturelle Dorfleben. Afing sei bekannt für sein rühriges Vereinsleben, welches durch die Kompanie noch aufgewertet werde. Auch erinnerte Paul Romen an die Geschichte der Kompanie Afing vor dem Ersten Weltkrieg.
Nach der Tiroler Landeshymne marschierten die Schützenkompanien, Abordnungen und Musikkapellen durch Afing, wo sie mit großem Beifall von der Dorfbevölkerung erwartet wurden und den Ehrengästen bei der Defilierung die Ehre erwiesen.