TERENTEN – Am Wochenende des 12. und 13. Juli 2014 fanden in Terenten die Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Bestehen der „Alten Schützenfahne“ statt.
Die alte Schützenfahne wurde 1909 im Kloster Neustift angeschafft. Einen großen finanziellen Beitrag leistete damals Fahnenpatin Maria Holzer. Die Fahne wurde schließlich am 24. Mai 1914 gesegnet und der Schützenkompanie Terenten übergeben. Mit der Kriegserklärung Italiens an Österreich 1915 und der Mobilisierung der Reserven in Tirol und Voralberg, kamen die Terner Standschützen im Standschützen-Bataillon Welsberg zum Einsatz. Die Schützenfahne wurde damals bis ins Hauptquartier nach Welsberg mitgenommen. Am 12. Dezember 1920 beim Heimkehrertreffen konnte die Terner Schützenfahne nochmals mitgetragen werden.
Mit Beginn des Faschismus in Südtirol, wo alles Deutsche verboten worden ist, wurde die Schützenfahne nach Innsbruck in Sicherheit gebracht und im Schloss Ambras aufbewahrt. Nach der Rückkehr 1954 trug die Musikkapelle von Terenten die Fahne bei ihren Aufritten mit. Diese schaffte sich 1992 eine eigene neue Fahne an und so wurde die Fahne am 31. Mai 1996 der im Vorjahr gegründeten Schützenkompanie Terenten übergeben. Sie wurde am 1. Juni 1996 zur 200-Jahre Herz-Jesu-Gelöbnis-Feier in Bozen zum ersten Mal mitgetragen. 1999 schaffte sich die Kompanie eine neue Fahne an. Die alte Fahne sollte dadurch geschont werden, bevor sie im Jahr 2007 nochmals restauriert wurde.
Die Feierlichkeiten begannen bereits am Samstagabend mit der Aufführung eines Zapfenstreichs durch die Schützenkompanie und Musikkapelle von Terenten auf dem Dorfplatz, den sich zahlreiche Interessierte nicht entgehen ließen. Leider fiel dieser dem Regen zum Opfer.
Mit der Meldung an Bezirksmajor-Stellvertreter Christian Steger und der Frontabschreitung fand der Sonntag seinen Anfang. Die zahlreich gekommenen Fahnenabordnungen marschierten anschließend zur Pfarrkirche, in der Pfarrer Johann Gruber die Messe zelebrierte. Danach begrüßte Hauptmann Berthold Astner alle Anwesenden, bevor der Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege gedacht wurde. Die Schützenkompanie Terenten feuerte dabei eine Ehrensalve ab. Der Kirchenchor von Terenten sang zur Kranzniederlegung „Die Weise des guten Kameraden“.
Bürgermeister Dr. Manfred Schmid würdigte in seiner Festansprache die Aufgabe der Schützen zur Erhaltung der alten Schützenfahne, sowie auch die Geschichte und die Herkunft aus dem Jahr 1914. „1923 wurde die Fahne vor den Faschisten in Sicherheit gebracht. Erst 1954 wurde sie unter viel Risiko wieder nach Terenten zurückgeholt“, so Schmid.
Der offizielle Festakt endete mit der Landeshymne und dem Abmarsch zum Festplatz.