BOZEN – Seit gut drei Monaten sind die 22. Olympischen Winterspiele von Sotschi nun Geschichte. Die Süd-Tiroler Athleten haben außergewöhnliche Leistungen gezeigt und bei den heimischen Sportfans – darunter auch sehr vielen Schützen und Marketenderinnen – große Sympathien gesammelt. Immer wieder gibt die Teilnahme der Süd-Tiroler Sportler unter italienischer Flagge aber auch Anlass zu heftigen Diskussionen. Meist wird bei diesen allerdings etwas Wesentliches außer Acht gelassen, nämlich die ehrliche, unvoreingenommene Meinung der Hauptprotagonisten, der Sportler. Wie denken sie über diese Thematik?
Der Südtiroler Schützenbund hat sich deshalb nach den Olympischen Spielen erlaubt, unter den 46 Süd-Tiroler Olympiateilnehmern eine Meinungsumfrage zu starten. Ziel der Befragung war es, eine ehrliche und unvoreingenommene Meinungsäußerung unserer Sportler zu erhalten. Allen Süd-Tiroler Olympioniken wurde von den örtlichen Hauptleuten ein Fragebogen übergeben, und es wurde strengstens darauf geachtet, dass bei der Rücksendung die Anonymität der Personen gewährleistet wurde.
Einige der ausgeteilten Fragebögen wurden auch zurückgesandt. So hat fast jeder vierte der Olympioniken den Fragebogen termingerecht beantwortet und zu diesem höchst brisanten Thema Stellung bezogen. Eine beachtenswerte Anzahl, hatte der Schützenbund eigentlich keine Antworten erwartet und wollte er mit dem Fragebogen vor allem die Gedanken der Sportler um dieses Thema anregen.
Das Resultat der Umfrage liest sich höchst interessant. Zum einen kommt klar zum Ausdruck, dass die Süd-Tiroler Athleten mit der derzeitigen Situation unzufrieden sind. Zum anderen wird erkenntlich, dass sie unter enormem Druck stehen und sogar Konsequenzen ihrer Vorgesetzten fürchten. Vermutlich ließ dies auch den einen oder anderen vor der Teilnahme an der Umfrage zurückschrecken.
Äußerst interessant am Ergebnis ist vor allem, dass sich fast alle Teilnehmer der Umfrage ein Arbeitsverhältnis beim Land anstatt der Staatsanstellung wünschen.
Ebenso fürchten alle Sportler negative Konsequenzen ihrer Vorgesetzten, sollten sie es wagen, nach einem erfolgreichen Bewerb die Süd-Tiroler Fahne in die Hand zu nehmen. Für den Südtiroler Schützenbund einmal mehr ein Zeichen, dass auch die Süd-Tiroler Sportwelt vom italienischen Staat für sich vereinnahmt wird.
Zudem sind alle Sportler der Meinung, dass ihre Möglichkeiten und Gewinnchancen in einem anderen Nationalteam größer wären und dass das Geld der SMG in ihrem Sponsoring besser investiert wäre als in teure Werbefilme.
Der Südtiroler Schützenbund bedankt sich bei allen Sportlern, die an der Meinungsumfrage teilgenommen haben, sowie bei den Hauptleuten und Offizieren der einzelnen Kompanien, die die Fragebögen an die Athleten übergeben haben.
Alle Fragen und das ausführliche Ergebnis der Meinungsumfrage haben wir in untenstehenden Grafiken zusammengefasst.