BOZEN/VIERSCHACH – Mit Empörung reagiert der Südtiroler Schützenbund darauf, dass es bei Fußballspielen in Südtirol immer wieder zu Einschüchterungen und ungerechtfertigten Strafen kommt, weil sich Fußballer ihrer deutschen Muttersprache bedienen. Das jüngste Beispiel ist ein Vorfall am vergangenen Freitag, den 9. Mai 2014 in Vierschach.
„Dass ein Schiedsrichter ohne Entschuldigung 10 Minuten zu spät zum Spiel kommt und es 10 Minuten zu spät anpfeift, ist schon ärgerlich genug“, so der Sektionsleiter des ASV Uttenheim, Werner Niederbacher, der selbst beim Spiel anwesend war.
„Dass unsere Fußballer aber während des gesamten Spiels immer wieder benachteiligt wurden, weil sie selbstverständlich deutsch sprachen, kann einfach nicht toleriert werden.“ So habe der italienische Schiedsrichter beispielsweise ganz offen damit gedroht, die Fußballer würden sofort die rote Karte bekommen, wenn sie mit ihm nicht italienisch sprechen würden, berichtet Niederbacher. Außerdem habe er während des Spiels die Fußballer demonstrativ ignoriert, wenn nicht auf Italienisch geredet wurde, so der Sektionsleiter des ASV Uttenheim weiter. Und den Trainern sei es sogar untersagt worden, sich mit ihrer eigenen Mannschaft während des Spiels auf Deutsch zu unterhalten.
Es kann und darf nicht sein, dass unsere Fußballspieler wegen ihrer deutschen Muttersprache benachteiligt oder gar unter Druck gesetzt werden“, betont Elmar Thaler, der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, der in diesen Vorfällen einen neuerlichen massiven Angriff auf die Minderheitenrechte sieht.
„Der Gebrauch der Muttersprache ist eines der grundlegenden Rechte des Minderheitenschutzes und bereits im Pariser Vertrag von 1946 festgelegt“, so Thaler, der die Politiker auffordert, endlich dafür Sorge zu tragen, dass solche Vorkommnisse abgestellt werden.
Südtirols Sportler und Sportclubs rät der Schützenbund, verstärkt die Möglichkeit in Betracht ziehen, sich auch auf Österreich-Ebene in das Sportgeschehen einzubringen. Wenn schon die Grenzbalken am Brenner gefallen sind, sollte dies verstärkt gefördert werden. In einigen Sportarten ist dies Gottseidank in ersten Pilotprojekten bereits der Fall.