Muss das sein? Sentres.com und die erfundenen Ortsnamen

BOZEN – „Muss das wirklich sein? Müssen Tolomeis Phantasienamen auch den deutschen Nutzern zugemutet werden?“, so der Südtiroler Schützenbund in einer Aussendung. Es geht dabei um die Neugestaltung der digitalen Wanderkarten bei sentres.com, dem bekannten Online-Wander- und Tourenführer für Südtirol. Sentres hatte kürzlich angekündigt, alle Karten nur mehr zweisprachig zu beschriften, um den Nutzern die Orientierung im Gelände zu erleichtern.

Wir begrüßen natürlich, dass den italienischen Nutzern dadurch auch die historischen Ortsnamen näher gebracht werden. Besser wäre es aber, nur die historischen Orts- und Flurnamen zu verwenden“, betonen die Schützen. So könnten nebenbei die in der Praxis auftretenden Kommunikationsschwierigkeiten mit nicht einheimischen Urlaubern vermieden werden, wenn sie bei Einheimischen nach dem Weg fragen. „Es ist aber unverständlich, warum deutschsprachigen Nutzern nun die Namens-Erfindungen eines Ettore Tolomei aufgezwungen werden“, so die Schützen weiter. „Schließlich sind diese erfundenen Ortsnamen vor Ort nicht in Gebrauch.“

Wo der Gesetzgeber versagt, könne man privaten Unternehmen sicher nicht allein die Schuld geben, betonen die Schützen. „Aber es ist vor allem der ständige Gebrauch, der Tolomeis Lügenwerk weiter am Leben erhält. Und dazu trägt leider auch der derzeit von Sentres gewählte Ansatz bei. Gerne bieten wir Sentres unsere Mitarbeit und kostenlose Hilfe an, um diesen Aspekt eines ansonsten sehr guten Projektes im Sinne aller Freunde Südtirols nachzubessern“, so die Schützen abschließend.

Dabei verweisen sie auch auf die vom Schützenbund eigens eingerichtete Arbeitsgruppe SOKO Tatort „Alto Adige“, die allen Interessierten schnell, kostenlos und unkonventionell Auskunft gibt.

Nähere Informationen zum Thema Ortsnamen in Südtirol gibt es unter www.toponomastik.com

Bericht in den „Dolomiten“ vom 08.05.2014

Ortsnamen, Sentres, Tolomei
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