KURTATSCH – Völlig neue Wege in der Kommunikation ging am vergangenen Samstag der südlichste Schützenbezirk im SSB, der Bezirk Süd-Tiroler Unterland. Im Ansitz Freienfeld in Kurtatsch trafen sich diskussionsfreudige Schützenkameraden aus dem Unterland zu einer Diskussionsrunde der etwas anderen Art. Ziel dieser Veranstaltung war die Definierung der Themen, welche den Schützen wichtig sind und das Sammeln der Ansichtsweisen zu gewissen Thematiken das Schützenwesen und den damit verbundenen vielseitigen Auftrag betreffend.
„Willkommen im Open Space“ hieß es für die Teilnehmer am Diskussionsnachmittag in Kurtatsch. „Open Space“ heißt offener Raum. Den Teilnehmern wurden der „Raum“ geboten, zeitlich und räumlich begrenzt, jene Themen auf das Diskussionsparkett zu bringen, welche einem wichtig sind. Die Tatsache, dass bei den Diskussionen nichts beschlossen wurde, sondern diskutiert wurde, wirkte sich sehr positiv auf die Offenheit der Diskussionsteilnehmer aus.
Durch den Nachmittag führte Moderatorin Dr. Sabina Frei, welche bereits bei den „Open-Space-Veranstaltungen“ der Diözesan-Synode die offene Diskussion im Unterland moderierte. Ihr zur Seite stand Bezirksbeirat Armin Gschnell.
Bezirksmajor Dr. Jürgen Werth begrüßte die Teilnehmer und zeigte sich erfreut über die Anwesenheit der Bezirksmajore aus dem Bezirk Vinschgau, Mjr. Peter Kaserer, aus dem Bezirk Burggrafenamt-Passeier, Mjr. Andreas Leiter-Reber und aus dem Bezirk Bozen, Mjr. Lorenz Puff. Auch der neue Bundeskassier Mjr. Dr. Franzjosef Roner nutzte den Heimvorteil im Bezirk und war mit dabei. Bezirksmajor Werth bedankte sich auch beim Gastgeber, der Schützenkompanie Kurtatsch, welche für die Verköstigung sorgte.
Nach einer kurzen Erklärung des Ablaufs und der Spielregeln waren die ca. 50 Teilnehmer aufgerufen, sich gegenseitig kurz den Grund für Ihre Teilnahme zu erklären. Im Anschluss daran ging es auch schon daran, die Themen einzubringen, welche nicht von der Organisation vorgegeben wurden, sondern von den Teilnehmern eingebracht wurden. Dies ermöglicht wirklich eine vom Grund auf demokratische Diskussionsform.
Die Themen waren wirklich breit gefächert und inhaltlich sehr unterschiedlich. Allein schon die Tatsache, dass insgesamt 16 Themen gesammelt wurden, zeigte das große Interesse der Anwesenden. Die Themen gingen von Glaube und Heimat über aktuell brisante Themen wie Integration und Festkultur bis hin zum Exerzieren und Erscheinungsbild der Schützen. Hauptaugenmerk wurde auf die volkstumspolitischen Thematiken gelegt.
Am sogenannten „Marktplatz“ wurden die gesammelten Themen ausgehängt und durch die Unterschrift der einzelnen Teilnehmer unter den Themen konnte man die Wichtigkeit des jeweiligen Themas einmal mehr unterstreichen, ohne dass man bindend an der jeweiligen Diskussion teilzunehmen musste.
Nach einer kurzen Pause ging es in die Arbeitsgruppen, die auf 5 Räumen aufgeteilt waren und jeweils 45 Minuten dauerten. Das Diskutierte wurde protokollarisch festgehalten und wurde im Plenarsaal zur Sicht aufgehängt.
In den einzelnen Räumen wurden die verschiedensten Themen diskutiert, wobei man stets auch versuchte lösungsorientiert zu diskutieren, d.h. Maßnahmen so gut wie möglich auszuarbeiten.
Nachdem die Diskussionsthemen in den verschiedenen Räumlichkeiten abgeschlossen waren, bedankte sich die Moderatorin bei den Teilnehmern und lobte die sehr gute Dialogkultur und die angeregte aber stets faire Diskussion.
Bezirksmajor Jürgen Werth erklärte den Teilnehmern was nun mit den gesammelten Resultaten geschieht. Die Protokolle werden vollinhaltlich und im Original-Wortlaut an die Teilnehmer zur Kenntnis geschickt. Die Bezirksleitung wird die Protokolle auswerten und anhand der Wichtigkeit der Themen, welche mit der Anzahl der hinterlegten Unterschriften bestimmt wird, die gesammelten Diskussionsresultate inklusive vorgeschlagener Maßnahmen an den Südtiroler Schützenbund weiterleiten – als Basis und Themensammlung für die geplante Klausurtagung des SSB.
Dass im Südtiroler Schützenbund und innerhalb der Schützen diskutiert wird ist an und für sich nicht neu. Durch diese „Open-Space“ Diskussionsveranstaltung hat der Schützenbezirk Süd-Tiroler Unterland seiner Mitgliedern die Möglichkeit gegeben fruchtbringend zu diskutieren. Im Klartext heißt das: Das was oftmals nur nach offiziellen Sitzung bei gemütlichem Zusammensitzen diskutiert wird und oftmals als leere Worte endet, fand durch diesen Diskussionsnachmittag eine Plattform. Ideen und Meinungen sowie die Wichtigkeit derselben wurde gesammelt und protokolliert und geben dem Südtiroler Schützenbund die Möglichkeit, Themen in einer bereits ausgearbeiteten Form aufzugreifen, lösungsorientiert in den entscheidenden Gremien zu diskutieren um dann auch konkret Maßnahmen setzen zu können, die schlussendlich von der Basis mitgetragen werden, weil sie von der Basis kommen!
Abschließend kann gesagt werden, dass der Schützenbezirk Süd-Tiroler Unterland nach dieser Veranstaltung gestärkt und motiviert an die Weiterverarbeitung der gesammelten Resultate herangehen wird und diese dann dem Südtiroler Schützenbund übergeben wird. Die Veranstaltung war für alle Beteiligte, aber auch für die Organisatoren und die Moderatorin, eine tolle und aufschlussreiche Erfahrung.
Die junge und motivierte Bezirksleitung des Süd-Tiroler Unterlandes hat mit der Organisation dieses Nachmittag neue Wege einer wirklich basisorientierten Arbeit aufgegriffen und geht voller Tatendrang an die Auswertung der gesammelten Ideen, Themen und Maßnahmenvorschläge. Dies aus der voller Überzeugung, somit noch effizienter, glaubwürdiger und offener für die Zukunft unserer Heimat wirken zu können.