MONTAN – Am Samstag, den 22. März 2014 hat der südlichste und gleichzeitig jüngste Bezirk im Südtiroler Schützenbund, der Bezirk Süd-Tiroler Unterland, seinen Bezirkstag in Montan abgehalten.
Nach dem Eintreffen der Abordnungen sämtlicher Kompanien des Unterlandes, der Bläsergruppe der Schützenkapelle Freiherr von Cazan und der austragenden Ehrenkompanie Montan marschierte man zur Montaner Pfarrkirche und nahm dort an der Hl. Messe teil.
Nach der Messe hielt Schützenkamerad Christian Meischl die Gedenkansprache und die Ehrenkompanie Montan und dem Kommando ihres kürzlich neugewählten Hauptmanns Hubert Franzelin feuerte die Ehrensalve ab. Nach diesem würdigen und ehrvollen Gedenken marschierten die anwesenden Formationen zum Vereinshaus „Hochw. Johann Fischer“ wo die Jahreshauptversammlung abgehalten wurde.
Umrahmt wurde der Bezirkstag, bzw. die Jahreshauptversammlung musikalische mit Darbietungen der Geschwister der Schützenfamilie Zwischenbrugger aus Radein.
Bezirksmajor Dr. Jürgen Werth konnte neben den Vertretungen aller 12 Kompanien und der Schützenkampelle zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Erstmals in der Funktion als Landtagsabgeordnete waren die Unterlandler Politiker Brigitte Foppa und Oswald Schiefer, der Bezirkspräsident und gleichzeitig Bürgermeister von Truden Edmund Lanziner, die Bürgermeisterin von Montan Monika Delvai Hilber sowie die Bürgermeisterin Theresia Degasperi Gozzi aus Margreid, Bürgermeister Horst Pichler aus Neumarkt wie auch Bürgermeister und Schützenkamerad Hartwig Lochmann aus Altrei der Einladung des Schützenbezirkes Süd-Tiroler Unterland gefolgt. Von den Verbänden war AVS-Sektionsvorsitzender Hermann Bertolin und Bauernjugendbezirksobmann Josef Amort anwesend. Aus Schützenkreisen konnte der Bezirksmajor den Landeskommandant Elmar Thaler, die Historikerin Margareth Lun, den Kamerad Christian Meischl aus dem Nördlichen Landesteil sowie Gastreferent Egon Zemmer zur Jahreshauptversammlung begrüßen.
Im Tätigkeitsbericht für das abgelaufene Jahr 2013 blickte der Bezirksmajor auf eine reichhaltige Tätigkeit zurück. Höhepunkt war zweifelsohne die Organisation und Abhaltung der Veranstaltung IATZ!-Mehr Freiheit und Unabhängigkeit. Das Jahr 2013, so der Bezirksmajor, hat uns aber auch durch das 650-Jahr-Jubiläum Tirol bei Österreich wieder einmal vor Augen geführt, wo wir historisch gesehen eigentlich hingehören. Er dankte im Anschluss an den Tätigkeitsbericht auch den einzelnen Kompanien für ihr Wirken und hob besonders die Veranstaltungen der SK Tramin mit der „Leaslertafeln-Ausstellung“ sowie die gelungene Kalenderaktion der SK Montan lobenswert hervor. Anlässlich letzterer nutzte Hauptmann Hubert Franzelin die Gelegenheit um eine Geldspende an Frau Irma Werth, Koordinatorin und Initiatorin eines Hilfsprojektes in Tansania, zu übergeben.
Die Jahreshauptversammlung setzte sich fort mit den Berichten der einzelnen Referenten. Bezirksmarketenderin Doris Zwischenbrugger, Umweltreferent Anton von Elzenbaum, Schießreferent Johannes Bortolotti sowie Exerzierreferent Martin Robatscher berichteten über die abgewickelte Tätigkeit der jeweiligen Referate.
Vor dem Höhepunkt der diesjährigen Jahreshauptversammlung, der Neuwahl der Bezirksleitung, ergriff Bezirksmajor-Stellvertreter Hptm. Peter Frank das Wort und ruf den Anwesenden noch einmal die Situation von vor 3 Jahren in Erinnerung, als man kurz vor den Bezirkswahlen ohne geeigneten Kandidat für das Amt des Bezirksmajors stand. Bei dieser Gelegenheit zeigte er sich erfreut, dass man mit dem Bezirksmajor Jürgen Werth einen optimalen Kandidat gefunden hat. Er dankte Jürgen Werth für seinen Einsatz und die gute und erfolgreiches Arbeit zum Wohle des Bezirkes und des gesamten Schützenwesens.
Bei den anstehenden Wahlen der Bezirksleitung wurden folgende Kameraden für die kommenden 4 Jahre gewählt: Bezirksmajor Dr. Jürgen Werth von der SK Neumarkt und Bezirksmajor-Stellvertreter Peter Frank von der SK Tramin stehen auch weiterhin an der Spitze des Bezirkes. Als Bezirksbeirat wurde Norman Ventura von der SK Salurn in seinem Amt bestätigt und die Kameraden Armin Gschnell von der SK Kurtatsch und Lukas Varesco von der SK Montan wurden als neue Bezirksbeiräte gewählt. Als Delegiert zum Bundesausschuss des Südtiroler Schützenbundes wurden Jörg Gruber von der SK Kurtatsch und Martin Robatscher von der SK Neumarkt bestätigt.
Nach den Wahlen der neuen Bezirksleitung folgen zwei interessante Referate, welche vollkommen dem Thema Unabhängigkeit gewidmet waren. Lukas Varesco berichtete über seine gesammelten Erfahrungen während seiner Studienzeit in Schottland und brachte den Anwesenden die historische Entwicklung Schottlands näher bis hin zur Gegenwart. Lukas Varesco hat es verstanden in seinem Bericht neutral über die Situation in Schottland zu berichten und die Anwesenden erkannten ganz von alleine Parallelen zwischen Schottland und Südtirol sowohl in der Geschichte als auch in der Gegenwart.
Egon Zemmer von der Arbeitsgruppe IATZ! im Südtiroler Schützenbund berichtete über die Erfahrungen welche er und Teile der Arbeitsgruppe bei Unabhängigkeitsveranstaltungen in Katalonien und Schottland gemacht haben. Er nutzte die Gelegenheit auch dem Bezirk Süd-Tiroler Unterland für die aktive und verlässliche Mithilfe bei der Organisation der Veranstaltung in Meran zu danken.
Bürgermeisterin Monika Delvai Hilber zeigte sich in ihren Grußworten geehrt, die Schützen des Bezirkes in Montan zu Gast zu haben. Es ist ihr ein Bedürfnis Vergelt’s Gott zu sagen für den Einsatz zum Wohle der Dörfer und des Landes Südtirol. Schützenkompanien leisten einen wichtigen Beitrag am Dorfleben und sind ein wichtige Glied im Vereins- und Dorfleben, welches sie maßgeblich mitgestalten.
Bezirkspräsident bzw. Bezirkshauptmann, Edmund Lanziner aus Truden freute sich in seiner neuen Rolle die Grüße der Bezirksgemeinschaft und aller Bürgermeister des Bezirkes überbringen zu dürfen und schließt sich den Dankesworten der Montaner Bürgermeisterin an. Er sicherte dem Schützenbezirk seine volle moralische Unterstützung zu.
Die neugewählte Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa bedankte sich für die Einladung, welcher sie gerne gefolgt sei. Gerne verbringt sie einmal einen Abend in einer ihr nicht so vertrauten Welt, die sie nicht kennt. Sie zeigt sich erfreut über die Vielfalt bei den Schützen und begrüßt die Klarheit der Aussagen, welche die Schützen zu bestimmten Themen machen. Vor allem im Umweltbereich sieht sie große Gemeinsamkeiten, andere Themen und Vorstellungen teilt sie jedoch nicht. Sie bedankt sich vor allem für die Kulturarbeit der Schützen und die Offenheit und Fairness, welche die Schützen mittlerweile an den Tag legen.
Auch der Landtagsabgeordnete Oswald Schiefer bleibt bei den lobenden Worten für die Arbeit der Schützen vor allem im vorpolitischen Raum. Die Politik durchläuft derzeit eine Glaubwürdigkeitskrise und gewissen Missstände, welche in der Vergangenheit am italienischen Staat kritisiert wurden, sind nun auch bei uns eingetreten. Man scheint sich teilweise schon an staatliche Verhältnisse angepasst zu haben. Er sieht jedoch in dieser allgemeinen politischen Krise auch eine Chance für mehr Demut aber auch für mehr Unabhängigkeit und einem Neustart. Mit einem großen Dank für das „Sich zu Wort melden“ bei verschiedenen vor allem volkstumspolitisches Themen schloss der Landtagsabgeordnete seine Grußworte.
Schützenkamerad und angehenden Landeskommandant-Stellvertreter Christian Meischl überbrachte in seinem Grußwort die Grüße aus dem nördlichen Landesteil und freute sich wieder bei uns sein zu dürfen. Seit mittlerweile 3 Jahren gibt es eine kameradschaftliche Bindung zwischen Christian Meischl und unserem Bezirk, welche bei verschiedenen Gelegenheiten stets verstärkt wurde. Die Freude darüber war in seinem Grußwort klar herauszuhören.
Landeskommandant Elmar Thaler sprach in seinem Grußwort dem Bezirk seinen Dank aus. Der Bezirks Süd-Tiroler Unterland ist eine loyale und verlässliche Stütze für den Südtiroler Schützenbund und die einzelnen Mitgliedkompanien des Unterlandes. Auch in Zukunft sollen wir noch mehr für Unabhängigkeit einstehen und uns zu Wort melden. Wir müssen weiterhin wirken für unsere Ziele, unsere Hausaufgaben nicht vergessen und in den Dörfern meinungsbildend wirken. Wir sollen uns auch nicht verschließen vor anderen Meinungen und Ideen. Der Gesamttiroler Gedanke und die Zusammenarbeit dürfen wir ja nicht aus dem Auge verlieren, denn wenn wir Schützen nichts in diese Richtung machen, tut niemand etwas. Mag sich auch die Politik in unserem Land auch teilweise an italienische Verhältnisse angepasst haben, wir Schützen ganz sicher nicht, so Landeskommandant Elmar Thaler.
Nach der Terminvorschau für das anstehende Jahr 2014 endete die Jahreshauptversammlung mit dem Absingen der Landeshymne und der Bezirkstag 2014 des Bezirkes Süd-Tiroler Unterlandes endete mit kameradschaftlichen Beisammensein.