Deutsch? No! Kinderfachärzte in Bruneck – Diskussion um Muttersprache

BOZEN/BRUNECK – Dass den Südtirolern im Kontakt mit italienischen Staatsstellen der Gebrauch der deutschen Muttersprache immer wieder versagt bleibt, ist bekannt. Dass aber immer öfter auch in der öffentlichen Verwaltung der Autonomen Provinz Bozen der Gebrauch der deutschen Muttersprache nicht gewährleistet wird, dagegen wehrt sich der Südtiroler Schützenbund.

Jüngst wurde einer jungen Familie der Gebrauch der deutschen Muttersprache im Krankenhaus von Bruneck verwehrt. Der dortige diensthabende Kinderarzt konnte bei einem Telefonanruf kein Wort deutsch sprechen und auch nicht verstehen. Da die Eltern die medizinischen Fachbegriffe nicht beherrschten, war ihnen nicht klar, wie sie ihr Kind über dem Wochenende richtig behandeln sollten. Aus diesem Grund haben die Eltern bei der Volksanwaltschaft und beim ehemaligen Landesrat Richard Theiner Beschwerde eingereicht.

Theiner erklärte im Antwortschreiben, dass in der pädiatrischen Abteilung in Bruneck zweisprachige Fachärzte fehlen und deshalb italienische Kinderärzte ohne Deutschkenntnisse mit Werkverträgen angestellt seien. Und diese müssten nicht zweisprachig sein. Es könnten lediglich Übersetzungen angeboten werden. Von diesem Angebot hat die junge Familie aber nichts gemerkt. Solche Vorfälle sind untragbar, so der Landeskommandant der Schützen, Elmar Thaler. Gleichzeitig ruft er die neue Landesrätin für Gesundheit, Martha Stocker, auf, dafür zu sorgen, dass ausschließlich Fachärzte angestellt werden, welche der deutschen Landessprache mächtig sind.

Es könne nicht sein, dass die deutsche Volksgruppe immer den Kürzeren zieht, wenn es um den Gebrauch der Muttersprache geht, so Thaler. Weiters bittet der Südtiroler Schützenbund die Südtiroler, weiterhin ähnliche Vorfälle zu melden. Der Schützenbund steht auch gerne – wie in diesem Fall − helfend zur Seite, damit die richtigen Stellen kontaktiert werden können.

Bruneck, Kinderfachärzte, Muttersprache
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