OLANG – Es handelt sich um eine Plakataktion, die in Zusammenarbeit des Schützenbezirkes Pustertal, des Heimatpflegeverbandes Bezirk Pustertal und des ASGB zum aktuellen Thema „Ausverkauf der Heimat“ durchgeführt wird.
Seit kurzem steht das Schild gut sichtbar am Dorfeingang in Mitterolang. In Südtirol – und ganz besonders in vielen Orten des Puster- und Gadertales – werden immer mehr Wohnungen an Personen aus anderen Provinzen und Ländern verkauft.
Kurzsichtige Gewinnsucht und Gewinnmaximierung sind die Triebfedern für diese unter vielerlei Gesichtspunkten einschneidende Entwicklung. Durch diesen Verlust an Heimat werden die betroffenen Ortschaften nicht nur ausverkauft, sondern auch in ihrer ursprünglichen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Struktur einschneidend verändert.
Unsere Dörfer und Täler verlieren immer mehr ihre eigene Identität. Auch die wirtschaftliche und speziell die touristische Entwicklung wird einschneidend verändert, denn: Zweitwohnungen sind verlorene Gästebetten. Die Zweitwohnungsbesitzer nutzen zudem zwar das touristische Angebot und die Dienste, leisten aber beispielsweise keinen Tourismus-Solidarbeitrag. Auch die architektonisch meist wenig ansprechenden Zweitwohnungen lassen die Attraktivität eines Tourismusdorfes sinken – wenn Dörfer zunehmend verstädtern und ihr ursprüngliches Gesicht verlieren, auswechselbar werden, ist das ein hoher Qualitätsverlust für Gast und Einheimische.
Schützenbund, Heimatpflegeverband und der ASGB wollen aber nicht nur auf das Problem hinweisen, sondern haben sich auch Lösungsvorschläge ausgedacht:
- In gewissen Gebieten alle Wohnbauten samt dem Bestand zu 100% zu konventionieren und damit den Einheimischen vorzubehalten – zumindest für einen bestimmten Zeitraum.
- Radikal höhere Besteuerung von Ferienwohnungen! Das kommt den Gemeinden zugute!
- Einbau von Hürden für die Erlassung von Ansässigkeiten.
- Festschreibung der Konventionierung geförderter Wohnungen und Hotelbetriebe.
Die Zukunft unserer Jugend, die Fortentwicklung unserer Tradition, die Entwicklung unseres Tourismus sowie die Solidargemeinschaft unserer Wohnorte stehen auf dem Spiel. Die Politik ist gefordert, jetzt endlich massiv und nicht nur kosmetisch gesetzgeberisch einzugreifen!
Erfreut ist die Schützenkompanie über die Unterstützung dieser Aktion durch den Bürgermeister. Die Gemeinde Olang hat viel gegen den Ausverkauf der Heimat unternommen. Durch diese Plakataktion will die Schützenkompanie nicht provozieren, sondern die Bevölkerung zum Nachdenken anregen, kurzum sie auf das Problem des Ausverkaufes zu sensibilisieren. Die unterschiedlichen Reaktionen, die bereits jetzt im Dorf hochkommen, zeigen, dass das Thema die Bevölkerung interessiert.