BRUNECK – Das Buch „Das vergisst man nie“ präsentierte jüngst der Südtiroler Schützenbund in der Alten Turnhalle von Bruneck. Im Sommer 1961 erschütterten Bombenanschläge, Verhaftungen und Folterungen das südliche Tirol. Der Kampf gegen die Italianisierung und die darauf folgende staatliche Repression prägten eine ganze Generation, jene der Südtiroler Freiheitskämpfer.
Im Buch von Autorin Birgit Mosser-Schuöcker wird darüber berichtet, wer die Männer und Frauen waren, die versucht haben, das Selbstbestimmungsrecht mit Gewalt durchzusetzen. Aber auch wer sie unterstützt und gejagt hat. Beleuchtet wird zusätzlich die Rolle der österreichischen Politiker rund um die Feuernacht. Die Autorin Mosser, Margareth Lun, Elmar Thaler und Efrem Oberlechner lasen einige Passagen aus dem Buch vor.
Der bekannte Heimatforscher Günther Obwegs hat bis zu seinem plötzlichen Unfalltod an diesem Werk mitgearbeitet. Abgedruckt sind Interviews mit Freiheitskämpfern, Carabinieri und Politikern im Originalwortlaut. Laut Landeskommandant Elmar Thaler soll das neue Werk die Möglichkeit geben, sich ein Gesamtbild der Stimmung und der Umstände von damals zu machen. Für Bezirksmajor Haymo Laner stellt es einen wichtigen Beitrag für die Aufklärung über die jüngere Geschichte Südtirols dar.
Medienreferent Efrem Oberlechner meinte abschließend: „Ein Freiheitskampf ist immer der Kampf der Schwächeren gegen den Stärkeren und ist zum Scheitern verurteilt. Es hängt nun von uns Nachfahren, Kindern und Enkelkindern ab, ob ihr Kampf sinnvoll oder sinnlos, gut oder schlecht war.“
Die über 100 Teilnehmer konnten dann das Buch erwerben. Es ist in allen guten Buchhandlungen erhältlich (ISBN 978-8-89705-322-4) und kann auch direkt beim Südtiroler Schützenbund zum Preis von 17,50.- EUR bezogen werden. Der Reinerlös kommt dem Herz Jesu Notfonds zugute, welcher in Not geratene Schützen und deren Familien unterstützt.