TIROL – Ganz im Zeichen „1363-2013 – 650 Jahre Tirol zu Österreich“ stand die dritte Landesausschusssitzung des Verbandes „Tiroler Schützen“, welche am 30. November 2013 auf Schloss Tirol stattgefunden hat. Mit dabei auch die Landeshauptleute Günther Platter und Luis Durnwalder sowie der designierte Landeshauptmann Arno Kompatscher und der Präsident des Regionalrates Diego Molterer, welche beim Großen Österreichischen Zapfenstreich die Front abschritten. Abschließend fand im Rittersaal des Schlosses eine Podiumsdiskussion statt.
Rund 120 Schützenfunktionäre des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, des Südtiroler Schützenbundes und des Welschtiroler Schützenbundes hatten zuvor im Rahmen der Landesausschusssitzung beim routinemäßigen Wechsel an der Spitze des Verbandes der Tiroler Schützen den aus Mils stammenden Fritz Tiefenthaler zum geschäftsführenden Landeskommandanten gewählt. Einigkeit unter den Schützen aller Landesteile war während der Sitzung zu spüren.
Der Versammlung ging ein geistliches Wort durch Schützenkurat Fortunato Turrini voraus. In seinem Bericht ging der scheidende geschäftsführende Landeskommandant Paolo Dalprá auf die Tätigkeiten und Entwicklungen im Verband Tiroler Schützen in seinem Amtsjahr ein. Einen wesentlichen Schwerpunkt nahmen die Veranstaltungen „650 Jahre Tirol zu Österreich“ ein. In allen Landesteilen fanden diesbezüglich Initiativen statt. Sichtlich erfreut zeigten sich die Landeskommandanten über die großzügigen Spenden aus allen Landesteilen für die Hochwasseropfer in Kössen. Fritz Tiefenthaler kündigte im Jahr 2014 das Alpenregionstreffen in Niederdorf und ein großes Tirolfest für die Öffentlichkeit im Herbst in Brixen an.
Anschließend erfolgte der Große Österreichische Zapfenstreich im Innenhof von Schloss Tirol als offizieller Abschluss des Gedenkjahres „1363-2013 – 650 Jahre Tirol zu Österreich“. Dieser wurde von der Ehrenkompanie der Talschaft Ulten und der Musikkappelle Dorf Tirol unter dem Gesamtkommando von Bezirksmajor Andreas Leiter – Reber aufgeführt.
Die darauf folgende Diskussion im Rittersaal eröffneten die Landeskommandanten Elmar Thaler und Fritz Tiefenthaler in Form eines Dialoges, der sehr treffend die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten zwischen Nord- und Süd aufzeigte.
Luis Durnwalder meinte, dass die Südtiroler ohne die Hilfe Österreichs diese Autonomie nicht hätten. Nun gelte es aber die Autonomie weiterzuentwickeln und eine Europaregion Tirol zu bauen.
Günther Platter gab sich überzeugt, dass die Stärken aller Landesteile vermehrt zu nutzen seien und das Streben nach Freiheit und Unabhängigkeit den Tirolern in den Genen liege und deshalb wohl auch legitim sei.
Arno Kompatscher berichtete von den Kämpfen gegen den Zentralismus in Rom und stellte fest: „Wir Tiroler müssen die Speerspitze sein, um dieses Europa der Regionen zu bauen.“ Gleichzeitig dankte er den Schützen für ihre Leistungen in diesem Bereich.
Diego Molterer teilte den Teilnehmern mit, dass auch Welschtirol bei einem gemeinsamen Tirol mitmachen wolle und die Welschtiroler dafür reif seien, weil viele daran glauben würden.
Beim Thema doppelte Staatsbürgerschaft machte Platter seinem Kollegen Kompatscher den Vorschlag, das Thema nochmals neu anzugehen. Vielleicht könne man gemeinsam etwas erreichen. Bei den Zukunftsvisionen verteidigte Kompatscher den Ausbau der Autonomie und führte den Wunsch nach Unabhängigkeit weniger auf kulturelle, sondern viel mehr auf ökonomische Aspekte zurück. Auf den geplanten Tiroltag in Brixen angesprochen meinte Platter, dass er sich über das Ziel der Schützen freue, die Tiroler aus allen Landesteilen näher zusammen zu bringen. Man könne die bisher stattgefundenen Veranstaltungen des SSB in Bozen und Meran weiter ausbauen. Platter schloss mit den Worten: „Man muss auch den Mut aufbringen an etwas zu glauben, was derzeit noch nicht machbar scheint.“ Mit diesen Worten gingen die vielen Schützen mit Zuversicht nach Hause, in der Überzeugung, dass den schönen Worten auch Taten folgen werden.