Arno Kompatscher
Spitzenkandidat der Südtiroler Volkspartei
1. Italiens Wirtschaft stolpert im europäischen Vergleich allen anderen Ländern hinterher. Wie kann sich Süd-Tirol davor schützen, in diesen Abwärtsstrudel hineingerissen zu werden?
Arno Kompatscher: Indem wir alles daransetzen, noch mehr Eigenständigkeit in Autonomie zu bekommen.
2. Wie sollte die Zukunft Süd-Tirols bei einer hypothetischen Loslösung Süd-Tirols von Italien aussehen?
Arno Kompatscher: Siehe Antworten auf Fragen 1 und 3.
3. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass es in Süd-Tirol eine politisch bindende Volksabstimmung über die Zukunft des Landes geben wird?
Arno Kompatscher: Sobald es die völkerrechtlichen Voraussetzungen dafür gibt.
4. Wie könnte Ihrer Meinung nach die Energiegewinnung in Süd-Tirol besser genutzt werden? Könnte noch mehr Wertschöpfung im Lande bleiben?
Arno Kompatscher: Südtirol hat ein einzigartiges Potential an erneuerbaren Energiequellen – eine gute Voraussetzung, um seine Rolle als europäische Vorzeigeregion in der Energienutzung und –versorgung auszubauen. Es gilt, Projekte zur Nutzung von Wasser, Wind, Biomasse und Sonne unter besonderem Augenmerk auf die Auswirkungen auf Natur- und Kulturlandschaft gezielt zu unterstützen. Vor allem der Ertrag der Wasserkraft muss allen Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen, beispielsweise indem die Stromtarife an den Grundverbrauch der Familien angepasst werden. Auch die Beteiligung über Gesellschaften und Genossenschaften ist ein Beitrag dazu. Die Bevölkerung muss einen konkreten Vorteil aus der Wasserkraft spüren und die Gemeinden müssen eingebunden werden. Eine Neuregelung der Vergabe der Stromkonzessionen ist dafür notwendig.
5. Vor allem im Pustertal und Gröden gibt es vermehrt Protest gegen die vielen Zweitwohnungen. Ihre Gedanken dazu?
Arno Kompatscher: Wir haben eine Reihe von konkreten Schritten gemacht, um den Zweitwohnungstourismus einzuschränken. Dazu gehört, dass Gemeinden, welche einen höheren Anteil an Freizeitwohnungen haben als 10 Prozent nur mehr Wohnraum ausweisen, der zu 100 Prozent den Ansässigen vorbehalten ist. Eine totale Einschränkung gibt es nur bei Raumordnungsverträgen. Auf jeden Fall muss alles weiter getan und veranlasst werden, damit günstigerer Wohnraum für die Ansässigen gewährleistet werden kann.
6. Wie stehen Sie zur Frage des Ausbaus des Bozner Flughafens ABD?
Arno Kompatscher: Alle Fakten müssen auf den Tisch und sie müssen entsprechend kommuniziert werden. Sollte man zur Erkenntnis kommen, dass viele Menschen nach wie vor gegenüber dem Flughafen kritisch eingestellt sind, dann sollte es entsprechend den neuen gesetzlichen Regelungen eine Volksabstimmung dazu geben.
7. Was soll mit den faschistischen Relikten geschehen?
Arno Kompatscher: Die faschistischen Relikte müssen samt und sonders entschärft werden.
8. Sollte es einmal die Möglichkeit einer Doppelstaatsbürgerschaft geben: Werden Sie die Staatsbürgerschaft unseres Vaterlandes Österreich beantragen, mit allen Rechten, Kosten und Pflichten?
Arno Kompatscher: Natürlich!
9. Fußballspiel Österreich – Italien. Wem drücken Sie die Daumen?
Arno Kompatscher: Ich bin ein Fussballfreak der besonderen Art: Ich habe klare Präferenzen, wenn es um Fußballclubs geht. Bei Spielen der Nationalmannschaften, interessiert mich das Spiel als solches, meistens halte ich zu den Schwächeren.
10. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass unsere Sportler unter der Fahne des Tiroler Adlers antreten können bzw. dass Tiroler Mannschaften auch in österreichischen Sportligen teilnehmen dürfen?
Arno Kompatscher: Wir werden uns weiterhin für eine starke Sport-Autonomie einsetzen, sodass es u.a. auch selbstverständlich ist, dass unsere Sportler/innen auch die weiß-rote Fahne schwenken.
11. Welche Fragen, Denkanstöße oder Wünsche hätten sie gerne dem Südtiroler Schützenbund mitgeteilt?
Arno Kompatscher: Wieso haben sich die drei Schützenbünde noch nicht zu einem zusammengeschlossen?
12. Für welches Lösungsmodell stehen Sie in der Toponomastikfrage?
Arno Kompatscher: Dafür, dass es möglichst viele Namen nur in der Originalbezeichnung gibt, wobei vor allem bei den Ortsnamen das Prinzip der wirklichen Gebräuchlichkeit vor Ort gilt.
13. Wieso sollte eine Marketenderin oder ein Schütze gerade Ihnen ihre/seine Stimme geben?
Arno Kompatscher: Weil wir die Lebens- und Kulturgrundlagen für die Südtiroler/Innen gesichert und gestärkt haben und dies weiterhin tun werden.