Landtagswahl 2013 – Fragen an die Spitzenkandidaten – Teil 2: Sven Knoll

Sven Knoll
Spitzenkandidat der Süd-Tiroler Freiheit

1. Italiens Wirtschaft stolpert im europäischen Vergleich allen anderen Ländern hinterher. Wie kann sich Süd-Tirol davor schützen, in diesen Abwärtsstrudel hineingerissen zu werden?

Sven Knoll: Bei Italien zu verbleiben, heißt mit Italien untergehen. Süd-Tirol kann nicht Italien retten, sondern muss sich vor Italien retten. Es gilt daher, so schnell als möglich eine Zukunft ohne Italien anzustreben. Die Selbstbestimmung bietet dazu die Möglichkeit.

2. Wie sollte die Zukunft Süd-Tirols bei einer hypothetischen Loslösung Süd-Tirols von Italien aussehen?

Sven Knoll: Diese Frage soll das Volk in einer freien und demokratischen Abstimmung entscheiden. Zur Auswahl stehen die Gründung eines eigenen Staates oder die Wiedervereinigung mit Nord- und Ost-Tirol. Ich persönlich würde mich für die Wiedervereinigung entscheiden.

3. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass es in Süd-Tirol eine politisch bindende Volksabstimmung über die Zukunft des Landes geben wird?

Sven Knoll: Ich tue dies bereits! Die SÜD-TIROLER FREIHEIT organisiert in diesen Wochen ein Selbstbestimmungs-Referendum, bei dem jeder wahlberechtigte Süd-Tiroler darüber abstimmen kann, ob Süd-Tirol das Selbstbestimmungsrecht ausüben soll. Schottland stimmt 2014 ab, Katalonien, das Baskenland und andere Gebiete in Europa folgen. Es gibt keinen vernünftigen Grund, warum nicht auch Süd-Tirol die Selbstbestimmung ausüben sollte.

4. Wie könnte Ihrer Meinung nach die Energiegewinnung in Süd-Tirol besser genutzt werden? Könnte noch mehr Wertschöpfung im Lande bleiben?

Sven Knoll: Der Strom aus Wasserkraft ist ein enormer Reichtum, von dem Süd-Tirol bisher nicht profitieren konnte, weil Italien diesen Süd-Tirol gestohlen hat. Das Ziel muss es daher sein, dass die Stromproduktion und Verteilung nach Süd-Tirol zurückgeholt wird, damit unser Land von der Wertschöpfung profitiert.

5. Vor allem im Pustertal und Gröden gibt es vermehrt Protest gegen die vielen Zweitwohnungen. Ihre Gedanken dazu?

Sven Knoll: Den Ausverkauf der Heimat gilt es mit allen Mitteln zu verhindern, damit unser Grund und Boden nicht in fremde Hände gelangt und unsere Dörfer nicht aussterben. Im Landtag ist es mir gelungen sicherzustellen, dass zukünftig nicht jeder einen Zweitwohnsitz errichten kann, der irgendwann einmal hier gemeldet war. Ansonsten hätten nämlich unzählige Carabinieri, Finanzer- und andere Staatsangestellte ein Anrecht darauf bekommen, in Süd-Tirol einen Zweitwohnsitz zu errichten.

6. Wie stehen Sie zur Frage des Ausbaus des Bozner Flughafens ABD?

Sven Knoll: Der Bozner Flugplatz ist sofort zu sperren, da er nur Kosten verursacht und nichts bringt. Anstelle dessen sollte ein schneller Zubringerdienst zu den Flughäfen von Innsbruck und Verona organisiert werden, die gut funktionieren und internationale Destinationen anfliegen. Dieser Zubringerdienst wäre wesentlich billiger und würde Süd-Tirol viel mehr bringen.

7. Was soll mit den faschistischen Relikten geschehen?

Sven Knoll: Die faschistischen Relikte sollten umgehend entfernt werden! Mussolini, Liktorenbündel und Kriegsverbrecher gehören beseitigt und nicht verherrlicht. Ich wäre für die Errichtung eines Tiroler Zeitgeschichte-Museums in der Franzensfeste, dort könnten einige faschistische Relikte als Zeugnisse (und wirkliche Mahnmale) einer grausamen Zeit, im Kontext des Museums ausgestellt werden.

8. Sollte es einmal die Möglichkeit einer Doppelstaatsbürgerschaft geben: Werden Sie die Staatsbürgerschaft unseres Vaterlandes Österreich beantragen, mit allen Rechten, Kosten und Pflichten?

Sven Knoll: Ja, auf jeden Fall! Ich bemühe mich intensiv um die doppelte Staatsbürgerschaft und habe dafür eine Bürgerinitiative im österreichischen Parlament eingereicht, für die mehr als 22.000 Unterschriften gesammelt wurden. Der Tag, an dem ich wieder die österreichische Staatsbürgerschaft in den Händen halte, wird ein Freudentag für mich. Ich werde mich daher auch weiterhin dafür einsetzen, dass alle Süd-Tiroler die dies wollen, so schnell und unbürokratisch als möglich die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten.

9. Fußballspiel Österreich – Italien. Wem drücken Sie die Daumen?

Sven Knoll: Österreich ist mein Vaterland und mit Italien habe ich nichts zu tun. Ich würde daher ganz klar Österreich die Daumen drücken.

10. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass unsere Sportler unter der Fahne des Tiroler Adlers antreten können bzw. dass Tiroler Mannschaften auch in österreichischen Sportligen teilnehmen dürfen?

Sven Knoll: Ja, deshalb habe ich im Landtag auch einen Beschlussantrag eingereicht, damit die Süd-Tiroler Sportler in den Landesdienst aufgenommen werden und nicht für Carabinieri oder Finanzer antreten müssen. Leider wurde dies von der SVP abgelehnt. Mit der doppelten Staatsbürgerschaft könnten die Süd-Tiroler Sportler auch für Österreich antreten.

11. Welche Fragen, Denkanstöße oder Wünsche hätten sie gerne dem Südtiroler Schützenbund mitgeteilt?

Sven Knoll: Der Schützenbund hat in den letzten Jahren neue Maßstäbe für eine freie und von Italien unabhängige Zukunft gesetzt. Ich wünsche mir, dass die Schützen zukünftig noch stärker das Ziel der Freiheit verfolgen und dabei auch das Zusammenwachsen der Tiroler Landesteile weiter fördern.

12. Für welches Lösungsmodell stehen Sie in der Toponomastikfrage?

Sven Knoll: Die faschistischen Ortsnamen sind Ausdruck von Kulturimperialismus und gehören beseitigt. Ich spreche mich für die historische Lösung der Ortsnamenfrage aus und setze mich auch mit ganzer Kraft dafür ein. Ich bin daher stolz darauf, dass es der SÜD-TIROLER FREIHEIT gelungen ist, den faschistischen Namen „Verdines“ in der Gemeinde Schenna abzuschaffen und dafür zu sorgen, dass zukünftig die faschistischen Hüttennamen gestrichen werden.

13. Wieso sollte eine Marketenderin oder ein Schütze gerade Ihnen ihre/seine Stimme geben?

Sven Knoll: Weil ich selbst Schütze bin und nicht nur in schönen Sonntagsreden, sondern auch in meinem politischen Handeln die Werte und Ideale des Schützenbundes vertrete. Egal ob Selbstbestimmung, faschistische Relikte, Ortsnamen oder Erhalt von Kultur und Sprache, keine andere politische Organisation hat sich im Landtag so sehr um unsere Tiroler Heimat bemüht, wie die SÜD-TIROLER FREIHEIT.

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