Fragenkatalog an die Spitzenkandidaten zur Landtagswahl 2013 in Süd-Tirol – Teil 1: Brigitte Foppa

BOZEN – Die Landtagswahlen am 27. Oktober 2013 werden von den Schützen in allen Tiroler Landesteilen sehr aufmerksam verfolgt. Bereits im Vorfeld sind die Positionen der einzelnen Parteien zu volkstumpolitischen bzw. schützenrelevanten Themen Gegenstand zahlreicher Diskussionen, in- und außerhalb der Schützenbünde von Nord-, Süd- und Welsch-Tirol.

Das SSB-Online-Team hat deshalb einen Fragenkatalog ausgearbeitet und den Spitzenkandidaten sämtlicher deutschen Parteien, sowie der Grünen, zugesandt. Der Südtiroler Schützenbund ist überzeugt, dass die Stellungnahmen dieser Kandidaten als eine wichtige Bereicherung der politischen Diskussion in- und außerhalb unserer Bünde und Kompanien zu bewerten sind. Gleichzeitig stellen sie eine übersichtliche Wahlhilfe für alle Mitglieder dar.

Die Antworten der Spitzenkandidaten werden (in alphabetischer Reigenfolge der Kandidaten) in Form einer fünfteiligen Serie auf unserer Homepage veröffentlicht. Wir beginnen somit mit der Spitzenkandidatin der Grünen, Frau Brigitte Foppa.

Landtagswahl 2013 – Fragen an die Spitzenkandidaten

Brigitte Foppa
Spitzenkandidatin der Grünen

1. Italiens Wirtschaft stolpert im europäischen Vergleich allen anderen Ländern hinterher. Wie kann sich Süd-Tirol davor schützen, in diesen Abwärtsstrudel hineingerissen zu werden?

Brigitte Foppa: Durch Sicherung der finanziellen Zuweisungen seitens des Staates und gute interne Verwaltung. Einführung einer Spending Review im Landeshaushalt, Einstellung von unnützen Großprojekten.

2. Wie sollte die Zukunft Süd-Tirols bei einer hypothetischen Loslösung Süd-Tirols von Italien aussehen?

Brigitte Foppa: Das ist und bleibt hypothetisch.

3. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass es in Süd-Tirol eine politisch bindende Volksabstimmung über die Zukunft des Landes geben wird?

Brigitte Foppa: Nein, nicht aktiv. Falls es aber eine solche geben würde, fände ich notwendig, das Einverständnis aller Sprachgruppen zu jeglicher institutioneller Veränderung bindend einzuholen.

4. Wie könnte Ihrer Meinung nach die Energiegewinnung in Süd-Tirol besser genutzt werden? Könnte noch mehr Wertschöpfung im Lande bleiben?

Brigitte Foppa: Das Problem sind die Verträge, die das Land mit Edison und ENEL abgeschlossen hat und die zum SEL-Skandal geführt haben. Wir sehen keinen Ausweg aus dem jetzigen Schlamassel, ohne dass das die SteuerzahlerInnen teuer zu stehen kommt. In jedem Fall sind wir dafür, dass die Energie von den Gemeinden bzw. Genossenschaften verwaltet wird.

5. Vor allem im Pustertal und Gröden gibt es vermehrt Protest gegen die vielen Zweitwohnungen. Ihre Gedanken dazu?

Brigitte Foppa: Die Verbauung des Landes ist Fakt, Zersiedelung und „Geisterdörfer“ mancherorts die Folge. Wir sind für ein neues Raumordnungsgesetz, das das Prinzip des minimalen Flächenverbrauchs umsetzt. Und für hohe Besteuerung von Zweitwohnungen.

6. Wie stehen Sie zur Frage des Ausbaus des Bozner Flughafens ABD?

Brigitte Foppa: Ich fordere, dass kein einziger Euro öffentlichen Geldes in den Bozner Flughafen mehr zu fließen hat.

7. Was soll mit den faschistischen Relikten geschehen?

Brigitte Foppa: Sie sollen in einen ausführlichen Erinnerungsparcours eingebaut werden und als Zeugnisse einer leidvollen Geschichte verständlich gemacht werden. Außerdem: Verbot jeglicher verherrlichenden Nutzung und Kranzniederlegungen etc.

8. Sollte es einmal die Möglichkeit einer Doppelstaatsbürgerschaft geben: Werden Sie die Staatsbürgerschaft unseres Vaterlandes Österreich beantragen, mit allen Rechten, Kosten und Pflichten?

Brigitte Foppa: Nein, mein Bezug zu Österreich ist aus biografischen Gründen sehr gering. Aber wer möchte, sollte dies nutzen können.

9. Fußballspiel Österreich – Italien. Wem drücken Sie die Daumen?

Brigitte Foppa: Italien. Zusammen mit meinem Mann und Kindern. Außerdem sicher der bessere Fußball…

10. Werden Sie sich dafür einsetzen, dass unsere Sportler unter der Fahne des Tiroler Adlers antreten können bzw. dass Tiroler Mannschaften auch in österreichischen Sportligen teilnehmen dürfen?

Brigitte Foppa: Kann ich mir momentan nicht vorstellen. Aber wenn ich den Wunsch aus der Bevölkerung hierzu spüren würde, würde ich mich mit den Thema auseinandersetzen.

11. Welche Fragen, Denkanstöße oder Wünsche hätten sie gerne dem Südtiroler Schützenbund mitgeteilt?

Brigitte Foppa: Durch persönliche Bekanntschaften und meiner Teilnahme an vielen Diskussionen kenne ich den Schützenbund ziemlich gut. Ich würde mir weiterhin eine faire Auseinandersetzung mit Andersdenkenden wünschen.

12. Für welches Lösungsmodell stehen Sie in der Toponomastikfrage?

Brigitte Foppa: Veramtlichung aller deutschen Namen. Keine Neuübersetzungen von bestehenden einnamigen deutschen Toponymen. Lösungen auf Gemeindeebene für Neubenennungen.

13. Wieso sollte eine Marketenderin oder ein Schütze gerade Ihnen ihre/seine Stimme geben?

Brigitte Foppa: Weil ich die glaubwürdigste politische Gruppierung in Sachen Umweltschutz (und somit Heimatschutz) und Demokratie/Chancengerechtigkeit anführe und dazu in den ersten offenen Vorwahlen unseres Landes bestimmt wurde.

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Treffen der Schützenführungen des Schützenbezirkes Pustertal und des Schützenviertels Osttirol
Schützenzeitung Nr. 5-2013

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