MATREI I. O. – Am Samstag, den 5. Oktober 2013 trafen sich die Majore, Haupt- und Obmänner der Schützenkompanien des Südtiroler Pustertales mit jenen des Schützenviertels Osttirol zu einem freundschaftlichen Erfahrungsaustausch in Matrei in Osttirol.
Das Treffen wurde nach guter Schützenart mit einer geistlichen Andacht in der Pfarrkirche St. Alban eröffnet. Pfarrer Mag. Ludwig Kleissner hatte dafür eine Meditation zum Vaterunser ausgewählt. Diese wurde von den beiden jungen Musikern Elena und Alexander (beide Enkelkinder vom Iseltaler Bataillonskommandanten. Mjr. Klaus Riepler) mit Harfe und Ziehharmonika gefühlvoll musikalisch mitgestaltet. Im Anschluss daran wurde den Schützen durch Bernhard Oberschneider die Pfarrkirche St. Alban, die größte Landpfarrkirche Tirols, vorgestellt.
Ein Grundsatz der Schützen ist „Der Schutz von Heimat und Vaterland“. Da hier natürlich auch der Naturschutz dazu gehört, war als nächster Punkt der Besuch des Nationalparkhauses vorgesehen. Dort wurde den Schützen durch Nationalparkranger die Artenvielfalt und die Schönheit unserer Heimat und deren Schützenswürdigkeit bewusst gemacht.
Ein Schwerpunkt dieses Treffens war das gegenseitige Kennenlernen und das freundschaftliche Gespräch. Deshalb begab man sich im Anschluss an den Besuch im Nationalparkhaus in das Schützenheim der Schützenkompanie Matrei. Dort hatten fleißige Helferinnen und Helfer bereits alles für ein gemütliches Beisammensein vorbereitet.
Viertelkommandant Mjr. Sepp Außersteiner begrüßte alle Teilnehmer, unter ihnen auch den Landeskommandant-Stellvertreter Heinrich Seyr, und drückte seine Freude über die zwei Teilnehmerinnen und die große Zahl der Teilnehmer aus, die sich zu diesem Treffen gefunden haben. Er erinnerte an frühere Zeiten, wo bei einem solchen Treffen in Tracht sicher strenge Grenzkontrollen zu erwarten gewesen wären. Heute ist die Grenze beim Übertritt zwar nicht mehr spürbar – sie existiert aber leider noch in vielen Herzen. Die Schützen ermahnte er, immer daran zu denken, dass es nur ein Tirol gibt. In weiterer Folge erinnerte Außersteiner an das Alpenregionstreffen in Niederdorf im kommenden Jahr und bat alle Kompanieführungen, sich für die kommenden zwei Jahre bis zum nächsten Treffen in Südtirol vorzunehmen, mindestens an einem Fest im anderen Landesteil teilzunehmen.
Bezirksmajor Haymo Laner überbrachte die Grüße des Bezirkes Pustertal und lud die Kompanieführungen ebenfalls zu mehr Austausch bei Festen ein. Er betonte, dass die Südtiroler die Grenze noch stärker spüren, als die Osttiroler, da sie in einem Staat sein müssen, bei dem sie nicht sein wollen. Er berichtete, dass die Südtiroler Schützen sich bemühen werden, Bestrebungen zur Unabhängigkeit der Bevölkerung nahe zu bringen. Ihr Vorbild seinen Unabhängigkeitsbestrebungen der Schotten (kämpfen seit 1320 um ihre Unabhängigkeit) und der Katalanen. Ziel der Bestrebungen sei nicht nur die geistige, sondern auch die politische Einheit Tirols.
Auch Bürgermeister Bundesrat Dr. Andreas Köll fand Zeit, bei den Schützen vorbei zu schauen. Er stellte sich selbst als Schütze vor und erzählte dann Interessantes aus seiner Gemeinde und seiner politischen Tätigkeit, wobei er besonders die Zusammenarbeit mit der Partnergemeinde Kastelruth, der Krankenhäuser Lienz, Innichen und Bruneck und die kommenden „Flirt“-Züge zwischen Lienz und Franzensfeste hervorhob.
Bataillonskommandant Mjr. Klaus Riepler freute besonders, dass alle in ihrer Tracht gekommen waren. Er dankte besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SK Matrei für ihre Unterstützung.
Mit gemütlichem Hoangart und dem ewig schönen Lied „Es lebt der Schütze froh und frei“, angestimmt von E-Mjr. Hermann Huber, klang dieses Treffen harmonisch aus.