Eine Millionen Hände verbinden die Pyrenäen mit Kataloniens Süden
BARCELONA – Anlässlich des Unabhängigkeitstages in Katalonien machten rund 1,6 Millionen Menschen einen weiteren Schritt in Richtung Freiheit und Unabhängigkeit. Sie setzten ein unübersehbares Zeichen, indem sie eine 400 km lange Menschenkette von den Pyrenäen bis zum Süden Kataloniens bildeten. Eine Delegation des Südtiroler Schützenbundes war in Barcelona dabei, um den Ruf nach Freiheit und Unabhängigkeit zu unterstützen.
Am Abend vor dem Unabhängigkeitstag zogen tausende Menschen mit einem Fahnen- und Fackelzug durch die Stadt bis zum Platz an dem mehrere Katalanen im Jahre 1714 im Kampf um die Freiheit ihr Leben ließen. Dort brennt seit jeher eine Fackel, die an die Toten erinnern soll.
Der darauf folgende Tag, der 11. September, der als Nationalfeiertag der Katalanen gilt, begann beim Monument von Rafael Casanova – der Andreas Hofer Kataloniens. Die Schützen-Delegation hat zusammen mit einer Abordnung des Dachverbandes der Katalanen und vielen weiteren Verbänden und Organisationen aus ganz Katalonien Blumen hinterlegt. Danach ging der Menschenzug weiter zum „Arc de Triomf“, die Triumphpforte von Barcelona. Viele Organisationen, Parteien und Verbände hatten auf dem großen Platz vor der Pforte ihre Stände aufgestellt, wo jeder die Möglichkeit hatte sich zu informieren. Vor der Triumphpforte hat die Delegation im Namen des Südtiroler Schützenbundes Tiroler Grußworte an die Katalanen gerichtet.
Am Nachmittag sammelten sich alle Menschen im Zentrum der Stadt, dort wo die Menschenkette durchlief. Dabei wurden die Südtirol Schützen eingeladen an der Menschenkette „Via Catalana“ teilzunehmen. „Der Höhepunkt war sicherlich die Menschenkette. Minute zu Minute stieg die Stimmung in der Menschenmenge. Lieder, klatschen und Independència-Chöre heizten die Menschenmenge an. Auch Touristen konnten nicht mehr widerstehen.“ so der Schützenbund in seiner Aussendung.
Genau um 17.14 Uhr läuteten alle Kirchenglocken und über eine halbe Million Menschen gaben sich die Hand. „Die Emotionen waren sehr stark. Einigen Menschen kamen die Tränen. Anderen konnte man die Freude aus dem Gesicht lesen. Viele Menschen streckten die Arme aus um die Menschenkette berühren zu können – um einfach dabei zu sein. Das Gefühl war als wäre das Katalanische Volk ab diesen Zeitpunkt frei und unabhängig.“ unterstreicht der Südtiroler Schützenbund.