VAHRN – Mit aller Schärfe reagiert die Schützenkompanie Vahrn auf den Artikel „Partnerschaftsfeier mit bitterem Nachgeschmack“ in der Tageszeitung Dolomiten vom 22. August 2013. Eigentlich war die Kommandantschaft der Schützenkompanie Vahrn der Meinung, dass mit der Aussprache vom 6. August 2013 zwischen Vahrner Schützenvertreten und dem Vahrner Gemeindeausschuss die Angelegenheit erledigt sei. Umso mehr verwundert es, dass sowohl Gemeinderätin Luciana Bassanello als auch Bürgermeister Andreas Schatzer nun in der Presse Unwahrheiten in die Welt setzen und damit eine gelungene und von verschiedenen Seiten gelobte Veranstaltung sowie die gesamte Vahrner Schützenkompanie ungerechtfertigt ins schlechte Licht rücken.
„Wenn Frau Bassanello meint, dass der Festakt am Samstag, den 13. Juli von den ‚Schützen für politische Zwecke missbraucht wurde‘, dann soll sie doch bitte konkreter werden und sagen, welche Aussage von wem sie gestört hat“, so der Vahrner Schützenhauptmann Klaus Unterleitner. Genauso wie im Artikel konnte Frau Bassanello auch während der genannten Aussprache ihre Behauptung, die Veranstaltung sei „viel zu politisch“ gewesen, weder an einem Redner noch an konkreten Aussagen festmachen. „Parolen wie ‚Ein Tirol‘ oder ‚Los von Rom‘ sind während des gesamten Festabends nie gefallen und somit schlichtweg eine haltlose Unterstellung“, stellt Hauptmann Klaus Unterleitner klar.
„Bei der Aussprache Anfang August meinte Frau Bassanello nur sehr vage, sie hätte der Festvortrag der beiden Landeskommandanten Mjr. Fritz Tiefenthaler und Mjr. Elmar Thaler gestört, ohne jedoch auf den eigentlichen Inhalt einzugehen. Dies verwundert umso sehr, denn gerade dieser Vortrag ist bei allen Anwesenden sehr gut angekommen und wurde auch von Bürgermeister Andreas Schatzer (Vahrn) und von Bürgermeister Dr. Peter Hanser (Mils) in vollen Zügen gelobt“, betont der ehemalige Hauptmann der Vahrner Schützen und jetzige Schriftleiter der Tiroler Schützenzeitung Mjr. Günther Mairhofer.
Der Festvortrag ist auf der Homepage des Südtiroler Schützenbundes und auf der Seite des Bundes der Tiroler Schützenkompanien hunderte Male gelesen worden und erntet von allen Seiten volles Lob.
Auch die Aussage von Bürgermeister Schatzer, „er kann sich gut vorstellen, dass sich ein Italiener da nicht wohl gefühlt hat“, wird mit keiner konkreten Aussage begründet und entbehrt jeglicher Grundlage. Kein Redner hat während des gesamten Festabends ein schlechtes oder gar beleidigendes Wort gegen die italienische Volksgruppe gesprochen.
Natürlich geht es den Schützen bei dieser Partnerschaft vor allem darum, dass sich Tiroler südlich und nördlich des Brenners wieder näher kommen. Aber genau darum, ging es auch den Initiatoren dieser Tiroler-Partner-Gemeindeaktion aus dem Tiroler Gedenkjahr 1984. Sowohl der damalige Süd-Tiroler Landeshauptmann Dr. Silvius Magnago als auch sein Amtskollege im Norden Dr. Eduard Wallnöfer waren große Befürworter dieser Initiative. Magnago meinte etwa: „(…) das Jahr 1984 soll genutzt werden, um in unsrem Lande die Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Landesteilen weiter zu entwickeln und die Beziehungen zwischen den Menschen südlich und nördlich des Brenners fester zu knüpfen.“
„Und jetzt, fast 30 Jahre danach, soll auf einmal alles viel zu politisch sein?“ wundert sich Hptm. Unterleitner.
Auch ein Film über die Feierlichkeiten ist inzwischen entstanden. Mils TV berichtet in einer 10 minütigen Reportage über die Feierlichkeiten. Auch hier werden der Festabend und die Gemeindepartnerschaft von verschiedenen Persönlichkeiten in höchsten Tönen gelobt. Bürgermeister Dr. Peter Hanser gefällt an diesem Film vor allem, dass „(…) die Idee der Partnerschaft in einer Europaregion Tirol sehr gut herausgearbeitet wurde“.
„Da wir Frau Luciana Bassanello als eine besonnene und ausgeglichene Gemeinderätin kennen, scheint es fast so, als ob sie selbst von gewissen Personen für politische Zwecke missbraucht wurde“, schließt Mjr. Günther Mairhofer.
Was schließlich die von Frau Bassanello erhobene Forderung in Bezug auf die Beiträge an die Schützenkompanie Vahrn (Kontrolle der gewährten Beiträge, Streichung von zukünftigen Beiträgen) anbelangt, so drängt sich die Frage auf, ob die Vahrner Lista Civica seit Neuestem faschistisch angehauchte Methoden anwenden will oder sich ein Beispiel an der extremen italienischen Rechten im Land genommen hat, die die Schützen am liebsten verbieten würde. Dies erinnert stark an die 1960er-Jahre, als das Schützenwesen im Land tatsächlich verboten wurde!