Wiederentdeckter Stummfilm „Speckbacher“ im Stoffelhäusl

ST. GERTRAUDI – Vor genau 100 Jahren – 1913 – wurde in St. Gertraudi mit über 2000 Komparsen der damals monumentale Stummfilm „SPECKBACHER (oder die Todesbraut)“ gedreht.

Edition Tirol präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Verband Tiroler Schützen am Freitag, den 14. Juni 2013, um 21 Uhr beim Stoffelhäusl in St. Gertraudi (bei Schlechtwetter Feuerwehrhaus) die Wiederaufführung dieses historischen Stummfilms.

Kartenreservierungen (pro Person 7 Euro Unkostenbeitrag) unter:
kontakt@stoffelhaeusl.info

Möglichst historiengetreu

Der Stummfilm Speckbacher wurde unter Mitwirkung von 2.000 Statisten im Sommer 1912 an Originalschauplätzen in Tirol gedreht. Der Regisseur war um eine historiengetreue Darstellung bemüht. So verwendete man als Requisiten unter anderem originale Museumsstücke wie den Speckbacher-Säbel. Der Monumentalfilm kostete die Produktionsfirma 60.000 Kronen und wurde zu einem der aufwändigsten österreichischen Produktionen vor dem Ersten Weltkrieg. Die Firma ging anschließend in den Konkurs. Der Film zählt zu den ganz wenigen überlieferten österreichischen Spielfilmen vor dem Ersten Weltkrieg und galt bisher als verschollen. Er wurde in den Beständen des National Film and Television Archive in London entdeckt.

Die Nordtiroler Zeitung schrieb am 25. September 1912 über die Dreharbeiten: „Freilich Leichen gab’s keine, aber g’rafft wurde ganz net, denn der Anblick der französischen Uniformen setzte das Tiroler Blut so in Wallung, daß die tapferen Mander ganz vergaßen, es steckten in der welschen Maskerade auch Landsleute drinnen und so bekamen denn die Tiroler Franzosen in der ‚Hitze des Gefechtes‘ zu ihrem Freibiere und ihrem freien Mittagstische noch eine ganz schöne Tracht Prügel.“

Alois und Katl

Der ca. 40-minütige Stummfilm erzählt von der tragischen Liebesgeschichte der Nichte Speckbachers, Katl, und ihrem Bräutigam Alois. Gemeinsam mit Speckbacher möchte Alois durch eine Kriegslist die von französischen Soldaten besetzte Burg Kropfsberg bei Brixlegg zurückerobern. Es kommt zur alles entscheidenden Schlacht auf der Burg, wobei nicht nur Alois sein Leben riskiert!

Die Schauspieler wurden von der damals international bekannten Exl-Bühne Innsbruck gestellt, allen voran Theaterdirektor Ferdinand Exl als Josef Speckbacher. Die Kämpfenden wurden dargestellt von den Schützenkompanien Alpbach, Brixlegg, Hopfgarten, Kramsach, Münster, Schwaz, Wörgl sowie den Landsturmgruppen Häring, Hopfgarten, Westendorf, Wildschönauer „Sturmlöda“, Voldeser Sensler.

Gerhard Grubers Musik begleitet den Film in einer temperamentvollen Komposition.

1913, Speckbacher, Stummfilm
Aufruf zum Herz-Jesu-Fest
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