BOZEN – Nicht nur in verschiedenen Regionen Europas, auch in Südtirol scheint die Unabhängigkeitsbewegung immer mehr an Zuspruch zu erfahren. Neben dem Südtiroler Schützenbund, verschiedenen Südtiroler Landtagsparteien, Gewerkschaften und Verbänden, macht sich auch die Südtiroler Marketing Gesellschaft Gedanken, ob es nicht doch möglich und besser wäre, wenn Südtirol ohne Italien seine Zukunft gestalten würde.
Die SMG hat einen Bericht von Journalist Steffen Meyer aus Deutschland veröffentlicht, in welchem dieser feststellt, dass die kleine Region Südtirol deutlich macht, wohin das große Europa steuern könnte. Dabei bezieht er sich auf den Unabhängigkeitswunsch vieler Südtiroler und verweist unter anderem auch auf den großen Freiheitsmarsch des Südtiroler Schützenbundes im Jahre 2012 in Bozen, als etwas 5000 Südtiroler für eine Abspaltung Südtirols demonstrierten. Dabei wurde noch nicht berücksichtigt, dass sich beim Unabhängigkeitstag in Meran die Teilnehmerzahl im Laufe eines Jahres bereits verdoppelt hat.
Neben dem Bergbauern Sebastian Zöggeler, Landeshauptmann Luis Durnwalder und der Landtagsabgeordneten Ulli Mair kommt auch der Medienreferent des Südtiroler Schützenbundes, Efrem Oberlechner zu Wort. Dieser stellt die Ziele des Südtiroler Schützenbund vor und bekräftigt, dass sich die Schützen auch für die Loslösung Südtirols von Italien und die Tiroler Landeseinheit einsetzen.
Steffen Meyer stellt sich im gut recherchierten Bericht die Frage, was passieren würde, wenn das Unmögliche möglich wird und Südtirol sich von Italien lösen sollte. Dabei bezieht er sich auf Studien, welche beweisen, dass kleine Staaten besser dastünden als große. Weiters meinte er, dass durch Hilfe der Südtiroler weitere Separatisten in Schottland, Katalonien, Lappland und Bayern die Europäische Union ins Wanken bringen könnten. Er sieht in den Separatismusbestrebungen einen positiven Föderalismus, welcher einem neuen modernen Europa gerecht werden. Dieses Europa kann laut Steffen Meyer wieder näher beim Bürger sein und wäre nicht zentral in Brüssel gesteuert.
Abschließend berichtet Meyer, dass in Europas Staaten das Geld ausginge und einige Europäer – darunter auch die Südtiroler – das Unmögliche versuchen. In der Geschichte sei schon vieles unmöglich erschienen, auch dass die Europäer so lange in Frieden leben. Der Südtiroler Schützenbund freut sich, dass nicht nur die Schützen für die Freiheit marschieren, sondern auch die Agentur Südtirol Marketing Gesellschaft Zukunftsvisionen erarbeiten lässt, in denen unter anderem ausgeführt ist, wie Südtirol mehr Freiheit und Unabhängigkeit erlangen kann.