Ungerechtfertigte Angriffe auf Musikgruppe Frei.Wild

Südtiroler Schützenbund fordert Mut zum Bekenntnis

SÜDTIROL – Nachdem in jüngster Zeit die Musikgruppe Frei.Wild in verschiedenen Medien unter anderem auch wegen dem Video „Wahre Werte“ kritisiert wurde, stellt sich der Südtiroler Schützenbund hinter die Brixner Musiker. „Der Sänger Philipp Burger und seine Bandmitglieder setzen sich in ihren Liedern ernsthaft mit der Wertegesellschaft Südtirols auseinander und stehen dem Wertezerfall der Gesellschaft kritisch gegenüber. Sie sehen dabei nicht nur tatenlos zu, sondern zeigen durch ihre Lieder Mut zum Bekenntnis“, heißt es in einer Stellungnahme aus dem Bundesbüro.

„Wir hassen Faschisten, Nationalsozialisten“ – klarer könnten es die Südtiroler Burschen nicht ausdrücken. Sie stellen sich gegen jede Form von Extremismus. „Nicht nur Südtirol hat unter diesen Regimen gelitten, auf der ganzen Welt haben diese beiden Diktaturen Unheil gebracht. Darum ist es unverständlich, dass diese Musiker gerade von bundesdeutschen Medien ungerechtfertigt in die Nähe von Rechtsradikalen gerückt werden“, zeigt sich Landeskommandant Elmar Thaler empört: „Frei.Wild hat auf mehreren Schützenfesten gespielt und es konnten keine extremistischen Umtriebe festgestellt werden.“

Besonders bedenklich findet der Südtiroler Schützenbund, dass gerade die Kritiker, die bei Frei.Wild versuchen, das Haar in der Suppe zu finden, umgekehrt absolut keine Courage zeigen, wenn es darum geht, den Abbruch von faschistischen Relikten in Südtirol zu fordern. Im Video „Wahre Werte“ wurde in mehreren Sequenzen auf die Aktionen gegen faschistische Denkmäler hingewiesen, die der Südtiroler Schützenbund in den vergangenen Jahren erfolgreich veranstaltet hat. Denn in der Heimat von Frei.Wild werden heute noch faschistische Relikte verniedlicht, renoviert und von Faschisten verherrlicht. „Wo sind hier die Empörten, welche tagtäglich versuchen, aufrechte Heimatliebe und echten Antifaschismus zu demonstrieren?“, fragt Thaler.

Aber auch die Südtiroler Freiheitskämpfer werden von einigen Journalisten in ein schiefes Licht gerückt. „Absolut ungerechtfertigt“, so der Südtiroler Schützenbund: „Ohne den Südtiroler Freiheitskampf in den 60er Jahren wäre die ladinische und die deutsche Volksgruppe in Südtirol in der Minderheit und würde langsam in Vergessenheit geraten.“ Diese Tatsache belegen auch namhafte Historiker. Die Zeit der Gewalt ist heute vorbei, sie war aber unter der damaligen italienischen Assimilierungspolitik unvermeidlich und notwendig. Während in Katalonien, in Schottland und bei verschiedenen afrikanischen Völkern sehr wohl lautstark deren Freiheit und Unabhängigkeit gefordert wird, scheint man diese den Südtirolern nicht zuzugestehen. Eigentlich unverständlich.

Frei.Wild hat schon mehrmals positiv zum Tiroler Schützenwesen Stellung bezogen. In der heutigen Zeit zum christlichen Glauben, zur Muttersprache und Heimat zu stehen, ist nicht selbstverständlich. Dies wird in den Medien oft als altmodisch und überholt hingestellt. „In Wirklichkeit suchen aber immer mehr junge Menschen genau in diesen Werten wieder Halt in der sich stark verändernden Welt“, bestätigt der Südtiroler Schützenbund, der seit Jahren über zahlreiche Neumitglieder verzeichnen kann.

„Ihr wisst, was ich meine, nun werft ruhig Steine“, singt Frei.Wild in ihrem Lied, in dem sie anmerken, dass sie sich mit ihren Aussagen nicht nur Freunde machen, sondern genau den Nerv jener kritischen Geister treffen, die in diesen Fragen schön still sind.

Der Südtiroler Schützenbund hebt in seiner Stellungnahme abschließend lobend hervor, „dass es Künstler gibt, die nicht blindlings den Weg des geringeren Widerstands gehen“, und wünscht der Rockband aus Brixen weiterhin viel Erfolg und Kraft, die jüngsten ungerechtfertigten Angriffe gut zu überstehen. Zugleich fordert er alle Medienvertreter auf, ehrlich mit dem Thema Patriotismus und Heimat umzugehen. Diese Begriffe dürften auf keinen Fall in ein schiefes Licht gerückt und mit Faschismus und Nationalsozialismus gleichgestellt werden. „Dies wäre eine Verhöhnung aller Opfer dieser beiden verbrecherischen Regime“, so Landeskommandant Thaler, der zu bedenken gibt: „Heute steht Frei.Wild am Pranger, morgen kann es andere treffen. Vielleicht auch jene, die heute mit Steinen werfen. Trotzdem weiterhin: Mut zum Bekenntnis.“

Vorausgeschickt in den „Dolomiten“ vom 22.03.2013

Frei.Wild, Musikgruppe, Ungerechtfertigte Angriffe
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