Woher nimmt er seine Worte? Woher nimmt er seine Kraft? Wir kennen ihn ja. Wir wissen ja, wo er einzuordnen ist! Er ist doch nur der Sohn des Zimmermanns!
Liebe Ehrengäste, Schützenkameraden, Tiroler von Nah und Fern!
Es stimmt: Ein Prophet gilt im eigenen Land nichts!
Die Propheten im alten Testament erfuhren das, und Jesus selbst!
Oftmals kann man hören oder lesen, dass selbst heute noch unsere Landsleute und ihre Ideen erst etwas gelten, wenn sie vorher im Ausland Erfolge feierten.
Das ist nicht außergewöhnlich. Wen wir zu kennen glauben, stecken wir in Schubladen, ordnen wir ein.
Wir brauchen Orientierung und schaffen sie uns selbst, wenn wir sonst nichts mehr haben, an dem wir uns orientieren können.
Wenn dann etwas diese von uns gemachte Ordnung in Frage stellt, verwehren wir uns dagegen. Wir schützen unsere Welt. Wir schützen die Welt, wie wir sie kennen.
Die Mechanismen, derer wir uns dann bedienen, sind nicht sehr nobel, aber effektiv: Wir diskreditieren die Person, die eine Idee hat, die uns nicht gefällt, wir machen den Mensch unmöglich und damit seine Idee.
Das ist kein Zeichen von Stärke, sondern das genaue Gegenteil.
Wenn ein Prophet neue Ideen einbringt oder auch nur alte Ideen in Frage stellt, erinnern wir uns daran, dass wir ihn kennen, dass wir ihn ja immer schon einzuschätzen wussten. Damit wird gleichzeitig alles in Frage gestellt, was so jemand sagt.
Jetzt hängt es von zwei Dingen ab, ob sich eine Idee trotzdem durchsetzt: von der Idee selbst, oder besser gesagt: von der Botschaft einerseits und von den Adressaten dieser Botschaft andererseits.
Jesus hat eine einzigartige Botschaft, er ist selbst diese Botschaft: Gott ist Mensch geworden um uns Menschen zu Gott zu führen, um uns Menschen das wahre Leben zu zeigen in Liebe und Freiheit Seine Adressaten sind wir. … und wir sind stur, verbohrt, gefangen in unseren Schubläden.
Wir beanspruchen egoistisch für uns, was allen Menschen zusteht. Wir verlangen, wo wir bitten sollen und sind stolz, wo wir Dankbarkeit zeigen müssten.
Versteht mich nicht falsch, das ist kein Problem der Tiroler, sondern aller Menschen.
Zum Tiroler Problem wird es dann, wenn man alle Tiroler Eigenheiten, unsere Identität auf diesem Altar der Bequemlichkeit opfert. Zu unserem Problem wird es, wenn wir nur mehr uns selbst vertrauen und Gott ganz außer Acht lassen.
Nicht mit Überzeugung und Zusammenhalt versetzt man Berge, wie es in einer offiziellen Botschaft zum heutigen Tag geheißen hat. Denn das wäre wieder diese kleine Welt um mein eigenes Ich oder um einen Gruppenegoismus. Das wäre wieder nur Menschenwerk.
Der Glaube versetzt Berge.
Andreas Hofer hat aus seinem Glauben die Motivation genommen sich für die Freiheit unseres Landes einzusetzen.
Ein Film über Andreas Hofer trägt den Titel: „Die Freiheit des Adlers“. Wir sind aber wohl allzu oft Adler, die sich im Zoo recht wohl fühlen.
Wenn wir Glauben sind wir frei:
Frei zu sagen und zu tun, was wir als richtig erkennen aus unserem Glauben heraus.
Frei zu unserem Glauben zu stehen.
Frei durch unsere Geschichte.
Frei durch all jene Propheten und Helden, die uns diese Freiheit ermöglichten.
Legen wir unsere Sturheit ab! Lassen wir uns die Herzen und Gedanken öffnen vom Gott des Lebens und der Liebe.
Lassen wir auf das richtige Leben ein:
Auf ein Leben ohne Furcht und ohne Flucht.
Auf ein Leben ohne Illusionen und ohne Angst.
Auf ein Leben voller Freude und Liebe.
Auf ein Leben voller Freiheit und Gerechtigkeit.
Auf ein Leben im Glauben und durch den Glauben.
Lassen wir uns ein auf Jesus Christus!