BOZEN – Eine eher zufällige Begegnung hat sich auf Initiative von Regionalratspräsidentin Martha Stocker zwischen dem Landeskommandanten des Südtiroler Schützenbundes Elmar Thaler und der parteilosen Elsa Fornero, amtierende italienische Ministerin für Arbeit, Soziales und Chancengleichheit ergeben.
Im Vorfeld des Landesüblichen Empfanges anlässlich des 650. Jubiläums der Zugehörigkeit Tirols zu Österreich ergab sich am Eingang des Hotel Laurin diese denkwürdige Begegnung. Neben dem Austausch von Höflichkeiten entwickelte sich bald ein kurzer Meinungsdisput zwischen den ungleichen Gesprächspartnern.
Die Einheit Italiens wird für Italiener gewiss eine schöne Sache sein. Für unsere Heimat ist sie aber unzulänglich – unsere Vision ist eine andere.“ (Elmar Thaler)
Während der Abgeordnete zum Römischen Senat Oskar Peterlini der italienischen Ministerin gekonnt und mit gewohntem Charme Mjr. Elmar Thaler als Kommandant jenes Traditionsverbandes präsentierte, welcher die Loslösung Südtirols von Italien anstrebe, betonte die Ministerin unter dem Druck des plötzlich aufgetauchten Blitzlichtgewitters der Presse lautstark, dass sie als italienische Ministerin unmissverständlich festgehalten haben will, dass die Einheit Italiens unantastbar sei. Dem konnte Landeskommandant Elmar Thaler freilich keck und gleichzeitig höflich erwidern: „Die Einheit Italiens wird für Italiener gewiss eine schöne Sache sein. Für unsere Heimat ist sie aber unzulänglich – unsere Vision ist eine andere.“
Bleibt zu hoffen, dass diese Worte auch in Zukunft durch unsere deutschen Landesboten im Römischen Parlament vertreten werden, so wie 1921 unter Eduard Reut-Nicolussi, Karl Tinzl, Friedrich Graf Toggenburg und Wilhelm von Walther.