650 Jahre Tirol zu Österreich – Tirols Schützen gedenken in Bozen

BOZEN – Es war eine wahrhaft würdige Veranstaltung – in der Stadt der Vertragsunterzeichnung. Abordnungen aller Tiroler Landesteile gedachten am 2. Februar 2013 in Bozen des 650. Jahrtages der Zugehörigkeit Tirols zu Österreich.

Die Feierlichkeiten nahmen in der Laurinstraße mit einem Landesüblichen Empfang ihren Anfang, bei dem neben dem Landeskommandanten Paolo Dalprà und Bundesmajor Viertelkommandant Christian Meischl Spitzen der Politik, angeführt von Landeshauptmann Luis Durnwalder und der Wirtschaft, vertreten durch Handelskammerpräsident Michl Ebner, zugegen waren. Ihre Aufwartung machten unter anderem auch die Regionalratspräsidentin Martha Stocker, der Oppositionsführer im Südtiroler Landtag Pius Leitner sowie die Abgeordneten Ulli Mair und Sven Knoll.

Im festlich geschmückten Schloss Maretsch begrüßten der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes und sein Kulturreferent Günther Morat unter anderem die namhaften Referenten:

Prof. Mark Mersiowsky, selbst Westfale, der seit dem 1. Februar 2010 als Nachfolger von Josef Riedmann als Professor für Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften an der Universität Innsbruck lehrt; seine Forschungsschwerpunkte sind die Karolingerzeit, die Stauferzeit, Adelsgeschichte, Vergleichende Städtegeschichte, Vergleichende Landesgeschichte mit Schwerpunkten Westfalen, Rheinland, Südwestdeutschland und eben Tirol,

Dr. Michael Forcher, aus Lienz stammend, seines Zeichens Verleger und Publizist, selbst Gründer des bekannten und angesehenen Haymon Verlages;

und DDr. Helmut Rizzolli, der sich nach mit Doktorat abgeschlossenem Wirtschaftsstudium und seinem 1988 in Innsbruck beendeten Geschichtsstudium vor allem mit Mittelalterarchäologie befasst. Er ist seit Juli 2012 Honorarprofessor an unserer Landesuniversität Innsbruck.

Alle drei konnten in ihren Vorträgen sowohl die Situation Tirols im Spannungsfeld der damaligen Zeit, die Frage der Tiroler Identität um 1363 als auch die seinerzeitigen wirtschaftlichen Zusammenhänge wunderbar erörtern. Vielfach wurden den Anwesenden auch neue, für viele überraschende Erkenntnisse präsentiert.

„Wie Sie sehen, lassen wir Schützen selbst große Ereignisse nicht unreflektiert und durchaus auch nicht ohne kritischen Blick an uns vorübergehen. Das Wissen darum, dass unser Land seit jeher ein begehrtes Stück Land war, schweißt zusammen“, meinte Landeskommandant Elmar Thaler in seinen Abschlussworten.

Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Aber man kann die Gegenwart und die Zukunft gestalten – die gemeinsame!“ (Elmar Thaler)

„Und es ist dabei nicht nur die Einsicht, dass unsere Heimat etwas Besonderes ist, die uns leitet. Sondern vor allem die Erkenntnis, dass Tirol über Pässe, Täler und Flüsse hinweg Zusammenhalt braucht, wenn es darum geht, im Wettkampf mit anderen Regionen in Europa zu bestehen. Das wird die Herausforderung für die Zukunft sein. Und da gilt es – weil wir noch meilenweit davon entfernt sind – anzusetzen. So komme ich bei meinen Verpflichtungen in allen Teilen Tirols immer wieder zur Erkenntnis, dass sich die meisten unserer Landtagsabgeordneten aus den drei Landtagen gegenseitig kaum beim Namen kennen, geschweige denn landtagsübergreifende Initiativen setzen. Viel zu oft treten die Landesteile als gegenseitige Konkurrenten auf, ja beachten sich gegenseitig kaum“, so der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, der abschließend meinte: „Man kann das Rad der Zeit nicht zurückdrehen. Aber man kann die Gegenwart und die Zukunft gestalten – die gemeinsame!“

650 Jahre, Gedenken, Tirol zu Österreich
Den Italienern ihre Einheit – uns die Freiheit!
Zum Zett-Artikel vom 03.02.2013, in dem Johannes Vötter offensichtlich versucht, einen Keil zu treiben

Ähnliche Beiträge