BERLIN/BOZEN – „Stärker allein? Separatisten in Europa“, so lautete das Thema am 10. November 2012 in der Sendung „Reporter“ bei „Deutsche Welle TV“. Deutsche Welle ist eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt in der Bundesrepublik Deutschland, erreicht Millionen von Menschen in aller Welt und sendet in verschiedenen Sprachen. So auch diese Reportage.
Laut der Journalistin Lena Baudach würden sich einige reiche Regionen Europas nicht mehr für die steigenden Schulden der Nationalstaaten zuständig fühlen. Und deshalb wollen die Südtiroler und Schotten unabhängig werden. Reporterin Lena Baudach war vor Ort. Unter anderem war sie auch in Bruneck und hat Efrem Oberlechner vom Südtiroler Schützenbund in Bruneck und auf dem Schützenball in Ahornach begleitet. Oberlechner ergänzte, dass nicht nur wirtschaftliche Aspekte für eine Abspaltung Südtirols von Italien sprechen würden, sondern auch kulturelle Gründe. Laut ihm würde die wirtschaftliche Situation die gewünschte Abspaltung aber beschleunigen und immer mehr Menschen würden dadurch eine Sezession befürworten.
Lena Baudach zitiert eine Umfrage, wonach 60 Prozent mit der derzeitigen Situation der Südtiroler beim italienischen Staat nicht mehr zufrieden seien. Zur Sprache kam auch das faschistische Denkmal am Kapuziner Platz in Bruneck, welches Mussolini errichten hat lassen, unter anderem um die Italianität Südtirols zu untermauern. Laut Oberlechner dürfe dieses Denkmal in Bruneck keinen Platz haben.
Der Südtiroler Schützenbund zeigt sich darüber erfreut, dass aus Südtirol nicht mehr über die angeblich weltbeste Autonomie berichtet würde, sondern über Fakten und darüber, dass es in Südtirol auch Personen gibt, die sich eine Loslösung Südtirols vom Staat Italien und ein Europa der Völker wünschen. Dies nicht nur wegen der derzeitigen schlechten wirtschaftlichen Situation, sondern auch und vor allem aus kulturellen und historischen Beweggründen.