BOZEN – Das kleine Südtirol ist derzeit ganz groß im Interesse der europäischen Medien: Nachdem die Süddeutsche und BBC World News ausführlich über den Freiheitswillen der Südtiroler berichteten, hat nun auch das bekannte deutsche Nachrichtenmagazin „DER SPIEGEL“ in seiner aktuellen Ausgabe 41/2012 einen dreiseitigen Bericht in Zusammenhang mit den Unabhängigkeitsbestrebungen in Europa gebracht. Hier führt „DER SPIEGEL“ als Beispiel auch Südtirol an und verweist auf den Freiheitsmarsch der Südtiroler Schützen, bei dem am 14. April dieses Jahres das „Los von Rom“ gefordert wurde.
Im Beitrag berichten Fiona Ehlers, Hans Hoyng, Christoph Schult und Helene Zuber aus dem Süden Tirols und schreiben: „…in Italien fühlen sich viele Südtiroler nicht mehr verantwortlich für den tief verschuldeten und korrupten Süden […] Schon im April marschierten Tausende Südtiroler Schützen in Lederhosen durch die Hauptstadt […] das war keine Folklore: ‚Los von Rom‘ riefen sie.“ Untermauert wird der Bericht über die Separationsbestrebungen in Europa auch durch eine Grafik, in dem ein Bild des Freiheitsmarsches in Bozen abgedruckt wurde. Der Freiheitswille der Südtiroler wird in einem Atemzug mit den Freiheitsbestrebungen in Katalonien, Flandern, Schottland und Nordirland genannt.
Die Journalisten berichten auch über die angeheizte Stimmung, welche durch die jüngste Sparreform von Mario Monti hervorgerufen wurde, welche die verbriefte Garantie beschneidet, dass 90 Prozent der in Südtirol erhobenen Steuern in die Provinz zurückfließen müssen.
Interessant ist im Bericht auch die Feststellung, dass beispielsweise die flämischen Separatisten eine proeuropäische Agenda verfolgen: Steuer- und Sozialpolitik seien laut Flamen auf regionaler Ebene besser aufgehoben. Für die Außenpolitik dagegen müsse die EU zuständig sein. Dieses Konzept könnte auch für die Südtiroler sehr interessant sein, meint der Spiegel.
Der Südtiroler Schützenbund fordert alle deutschen Südtiroler Parteien auf, sich an einen Tisch zu setzen und ein Südtirol ohne Italien im europäischen Kontext zu fordern, so wie dies die Flamen anstreben.
Mjr. Efrem Oberlechner
Referent für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit