MILS – Am Samstag, den 6. Oktober 2012, haben sich die Landeskommandanten der Alpenregion in Mils, im nördlichen Teil Tirols getroffen. Das Treffen wird abwechselnd von einem der vier Schützenbünde organisiert; heuer war der Bund der Tiroler Schützenkompanien an der Reihe. Daran teilgenommen haben neben dem Landeshauptmann der Bayerischen Gebirgsschützen Karl Steininger und dem Landeskommandanten des Bundes der Tiroler Schützenkompanien Fritz Tiefenthaler, der Landeskommandant des Welschtiroler Schützenbundes Paolo Dalprà und der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes Elmar Thaler mit ihren jeweiligen engsten Mitarbeitern.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Bürgermeister von Mils, Herrn Dr. Peter Hanser, wurde die Sitzung vom gastgebenden Landeskommandanten Fritz Tiefenthaler eröffnet. Es folgten die Rückblicke über das abgelaufene Jahr sowie auf das Alpenregionstreffen in Vielgereuth/Folgaria vom Juni 2012. Ein weiteres Thema war die derzeit laufende Hilfsaktion „Tirol in Not“ für die Unwettergeschädigten in Pfitsch (Süd-Tirol) und Virgen (Nord-Tirol), welche von allen Anwesenden als äußerst wichtige und erfolgreiche Aktion empfunden wird. Aber auch die leidige Frage des Waffentragens von Schützen in Süd- und Welsch-Tirol wurde wiederum diskutiert. Zudem wurden erste Projekte hinsichtlich der Gedenkfeiern 2015 zum Kriegsausbruch an der Südwestfront 1915 vorgestellt.
Nach der Sitzung führte Mjr. Fritz Tiefenthaler die Gruppe in die Anna-Kirche. Diese spätgotische Kirche südlich der Friedhofsmauer birgt ein besonderes Kunstwerk: eine Ölberggruppe aus dem 16. Jahrhundert mit vier Einzelfiguren, die Christus mit den Aposteln Petrus, Johannes und Jakobus darstellen. „Eine Legende besagt, dass ein Schiff, das die Figuren transportierte, auf der Reise nach Wien am Inn gestrandet ist und so durch Gottes Willen die Schnitzerei nach Mils gekommen ist“, so Tiefenthaler in seinen Ausführungen.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen, dem auch der Nord-Tiroler Landesrat Johannes Tratter beiwohnte, wurde am Nachmittag der Trinkwasserstollen im Halltal besichtigt. Als 1992 ein Murenabgang die Trinkwasserversorgung von Absam und Hall lahm legte, starteten die beiden Gemeinden eines der wohl imposantesten Trinkwasserprojekte in Tirol. Rund 1 km tief ragt dieser Stollen ins Bergmassiv und fördert – je nach Jahreszeit – zwischen 240 und 450 Liter pro Sekunde vom kostbaren Nass zutage.
Am späten Nachmittag traten die Abordnungen nach einem erlebnisreichen Tag ihre Heimreise an. Dieses Treffen war wiederum ein wichtiger Beitrag, Tirol in seinen unterschiedlichsten Facetten kennen zu lernen und zusammen zu führen.