90 Jahre „Marsch auf Bozen“: Schützenbund fordert erneut Entfernung faschistischer Relikte

BOZEN – Der Südtiroler Schützenbund begrüßt es, dass auch von offizieller Seite des faschistischen „Marsches auf Bozen“ vor exakt 90 Jahren gedacht wird. Der „Marsch auf Bozen“ war eine tiefe Zäsur in der Geschichte der Landeshauptstadt. Der höchst fähige Politiker Dr. Julius Perathoner ist den Forderungen der Faschisten geopfert worden und blieb bis zum heutigen Tag der letzte deutsche Bürgermeister von Bozen.

Allerdings, so Landeskommandant Elmar Thaler, dürfe das Gedenken nicht isoliert von der heutigen Situation gesehen werden. „Es ist zwar löblich, wenn die italienische Justiz faschistische Wiederbetätigung ahndet, wie der zur Anzeige gebrachte Mussolinigruß beim Alpini-Treffen in Bozen zeigt.“ Aber es dürfe nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Thaler gibt zu bedenken, dass auch durch die zahlreichen faschistischen Relikte in unserem Land der Faschismus hierzulande weiterlebe, und dass auch Kranzniederlegungen vor dem Siegesdenkmal oder vor dem Alpini-Denkmal in Bruneck als Wiederbetätigung einzustufen seien.

Bereits am 25. Jänner 2011 hat Sandro Bondi in seinem Brief an Luis Durnwalder bestätigt, dass die Entfernung der faschistischen Denkmäler auch von der Provinz durchgeführt werden kann, so Elmar Thaler.

„Wir wollen endlich Taten sehen!“, fordert der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes. „Dass man eine solche historische Chance, bei der es sogar die staatliche Genehmigung zur Entfernung eines faschistischen Reliktes gibt, ungenutzt verstreichen lässt, ist für die Bevölkerung nicht nachvollziehbar“, so der Südtiroler Schützenbund.

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Tirol in Not – Erste Spendengelder übergeben
Landeshauptmann Luis Durnwalder trifft LKdt. Elmar Thaler

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