ST. LEONHARD I.P. – Schützenabordnungen aus ganz Tirol waren gekommen, um gemeinsam mit den Angehörigen und einer großen Trauergemeinde von rund 700 Personen Abschied zu nehmen von einer großen Tirolerin des 20. Jahrhunderts: Am Samstag, den 30. Juni 2012 wurde in St. Leonhard in Passeier Rosa Pöll Wwe. Klotz zu Grabe getragen.
Der Trauergottesdienst wurde von Landeskurat P. Christoph Waldner OT sowie einer Reihe von Konzelebranten, u.a. Kanonikus Paul Rainer, P. Reinald Romaner OFM und Walter Marzari SSS gefeiert und von einer Bläsergruppe der Musikkapelle Walten sowie vom Kirchenchor St. Leonhard feierlich mitgestaltet.
In seiner Predigt ging Schützenkurat Waldner darauf ein, was Rosa Klotz, ursprünglich ein Bauernmädchen aus Ulfas, geleistet und bewirkt hat, und unterstrich dabei ihre Vorbildwirkung. Viele beklagten sich über die Umstände der Zeit und seien der Meinung, dass man zwar etwas tun müsse, man aber alleine nichts ausrichten könne. Rosa Klotz aber war ein leuchtendes Beispiel dafür, dass auch ein Mensch alleine sehr wohl vieles bewirken könne, so Waldner.
Als Ehefrau des Passeirer Freiheitskämpfer Jörg Klotz hat sie nicht nur Geschichte miterlebt und mitgelebt, sondern sie hat auch als Mutter, als Lehrerin und emanzipierte Frau an jedem Tag vorgelebt, was es heißt, im Alltag – unter oft widrigsten Verhältnissen – Stärke zu zeigen, Rückgrat zu haben, sich nie den Mund verbieten zu lassen und nie aufzuhören, auf das Recht zu pochen. Als der italienische Staat ihres Mannes Jörg Klotz nicht habhaft werden konnte, wurde die sechsfache Mutter für 14 Monate in Untersuchungshaft gehalten.
Auch Sepp Mitterhofer würdigte in seiner Grabrede die Größe, den Mut und die Stärke dieser vorbildlichen Mutter, begeisterten Lehrerin und kämpferischen Tirolerin. Mit einer Generaldecharge erwies das Schützenbataillon Passeier Rosa Klotz die letzte Ehre.