Weg mit den erfundenen Ortsnamen
Nicht alle Ortsnamen sind gleich. Die einen sind aus der Notwendigkeit heraus entstanden, Orte bezeichnen zu müssen, die vorher keinen Namen hatten. Die anderen hingegen sind entstanden um ein Revier zu markieren.
Die Ortsnamen „Coldrano“, „Laces“, „Tarres“ und „Ganda“ sind reine Reviermarken. Sie wurden von Ettore Tolomei am Schreibtisch erfunden. Sie sollen der Welt eine Italianitá Südtirols vorgaukeln, die es in Wirklichkeit nie gegeben hat. Es gab keine andere Notwendigkeit zur Schaffung dieser Ortsnamen. Die Ortschaften hatten ja bereits seit Jahrhunderten und Jahrtausenden einen eigenen Ortsnamen, der den Eroberern auch bestens bekannt war.
Der Ortsname „Morter“ wurde von Tolomei seltsamerweise nie übersetzt. Hat er ihn auf der Landkarte übersehen oder wollte er eine Übersetzung mit „Morte“ vermeiden?
Der Ortsname „Martello“ war vor der Annektion Südtirols an Italien nie amtlich. Er wurde aber bereits vor Tolomei in geografischen Karten verwendet. Daher ist er zu den echten italienischen Ortsnamen zu zählen. Da es hier nicht darum geht die italienischen Ortsnamen verschwinden zu lassen, sondern nur die erfundenen pseudoitalienischen, soll „Martello“ bleiben.
Im Pariser Vertrag und im Autonomiestatut ist die Rede von der Zweisprachigkeit der Ortsnamen. Zweifelsfrei ist „Martell – Martello“ zweisprachig. Aber genauso zweifelsfrei ist auch „Morter“ zweisprachig, auch wenn es nicht zweinamig ist. Dies gilt übrigens auch für „Plaus“ und „Lana“. Denn auch hier wird der Ortsnamen ja in zwei Sprachen verwendet. Wäre dem nicht so, so müssten wir ja auch für diese Ortschaften noch einen zweiten Namen erfinden.
Soll man den Italienern ihre Ortsnamen um des Friedens willen lassen? Aber was wäre das für ein Frieden der auf Lügen aufbaut? Dauerhafter Frieden bedarf vor allem einer Grundlage: Gerechtigkeit!
Wir brauchen keine erfundenen pseudoitalienischen Ortsnamen. Uns reichen die echten deutschen, italienischen und ladinischen Ortsnamen.