22. Alpenregionstreffen in Vielgereuth/Folgaria

VIELGEREUTH/FOLGARIA – Fest in Schützenhand war am Sonntag, den 3. Juni 2012, das kleine Dorf Vielgereuth/Folgaria in Welschtirol. Dort fanden sich anlässlich des 22. Alpenregionstreffens rund 4.000 Schützen aus Bayern, Nord-, Ost-, Süd- und Welschtirol ein, um mit dem Oberhaupt der alten Erzdiözese Trient, Exzellenz Msgr. Luigi Bressan den Festgottesdienst zu feiern.

Die Alpenregion der Schützen wurde am 13. April 1975 in Innsbruck gegründet. Drei Jahre später fand das erste Alpenregionstreffen in Mutters im Norden Tirols statt. Seither treffen sich die Schützen jedes zweite Jahr an einem anderen Ort zu ihrem grenzüberschreitenden Fest. Heuer fand das Alpenregionsfest zum dritten Mal in Welschtirol statt.

Zahlreiche Kompanien und Abordnungen waren bereits am Samstag aufmarschiert, als die Alpenregionsfahne von der Schützenkompanie Fulpmes, wo das letzte Treffen stattgefunden hat, der Kompanie Folgaria überreicht und der „Große Österreichische Zapfenstreich“ aufgeführt wurde.

Vielgereuth/Folgaria ist ein geschichtsträchtiger Ort. Von bajuwarischen Sprachinseln bis hin zu Schützengräben kündet dort vieles davon, wie eng die Geschichte von Bayern und Tirolern deutscher, ladinischer und italienischer Zunge verflochten ist. Der geschäftsführende Landeskommandant der Tiroler Schützen, Mjr. Elmar Thaler meinte in seinem Grußwort, dass der Gemeinschaftsgeist der Alpenregion für ihn wie ein Aspirin wirke, wenn man – besonders in Südtirol kommt dies in letzter Zeit immer öfter vor – in volkstumspolitischer Hinsicht Kopf- und Bauchschmerzen hätte.

Begrüßt wurden die Teilnehmer auch vom Landeshauptmann der Bayerischen Gebirgsschützen, Karl Steininger und vom Landeskommandanten der Welschtiroler Schützen Paolo Dalprà. Viele Monate sei er durch die Hölle gegangen, weil er auf großen Widerstand gestoßen sei. Heute befinde er sich an der Tür zum Paradies, meinte ein sichtlich gerührter Dalprà.

Auch die Landeshauptleute der politisch getrennten Teile Tirols, Günther Platter und Luis Durnwalder, der Staatsminister und Leiter der bayerischen Staatskanzlei Thomas Kreuzer in Vertretung des bayerischen Ministerpräsidenten sowie Landesrat Franco Panizza haben Grußworte an die Schützen gerichtet. Platter und Durnwalder forderten unisono den stärkeren Ausbau der Europaregion Tirol und kritisierten den Zentralismus, der von Rom, Brüssel und Wien ausgeht. Fritz Tiefenthaler, Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, forderte, dass die Schützen aus Bayern und dem Norden Tirols auch südlich des Brenners ihre Waffen tragen dürfen. Er kündigte einen diesbezüglichen Beschluss seiner Bundesleitung und einen Antrag an den Südtirol-Unterausschuss im österreichischen Nationalrat an.

Als Überraschungsgast war übrigens Karlheinz Töchterle, österreichischer Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, anwesend: inkognito – in der Tracht und in den Reihen der Musikkapelle Telfes, bei der er seit seiner Jugend als Flügelhornist Mitglied ist.

Auch Auszeichnungen wurden auf dem gut organisierten Fest verliehen. Das Maximilianskreuz – eine der seltensten Auszeichnungen im Schützenwesen – erhielten Landeskurat Mons. Dr. Josef Haselwanner, E-Mjr. Hubert Straudi, Adjutant Günther Ziegelmeier, E-Mjr. Heinz Wotschitzky und Mjr. Hans Steuxner.

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