BOZEN – Wer kennt nicht den Namen dieser Stadt, wo vor 21 Jahren ausländerfeindliche Pogrome stattfanden. In der Nacht auf den 3. Mai 2012 wurde eine Grenze überschritten, die in unserem Land nie wieder überschritten werden darf.
Unser Land, das für uns das Wort „Heimat“ bedeutet, und Heimat, die für uns Schutz bedeutet, muss diesen Schutz für alle Menschen, die hier leben, garantieren. Es kann nicht angehen, dass blinder Rassenhass auf fruchtbaren Boden stößt. Die Feigheit dieses Anschlags, der glücklicherweise keine Menschenleben gefordert hat, ist unglaublich und zeugt von einer Hinterlistigkeit seinesgleichen.
Was bleibt, und was auch niemand einschätzen kann, sind die psychischen Folgeschäden der betroffenen Menschen. Das sind Narben auf der Seele, die sicherlich nicht so schnell verheilen werden und die diesen Menschen ihre Form von Heimat, die sie bei uns bis jetzt gefunden haben, nicht so schnell zurückgeben werden.
Wir müssen diese Tat verurteilen und abwehren. Es darf zu keinem Hoyerswerda, Mölln oder Rostock-Lichtenhagen kommen. Deshalb sprechen wir den betroffenen Flüchtlingen unsere Solidarität aus und die Hoffnung, dass sie die Hoffnung auf eine sorgenfreie Zukunft nicht fallen lassen. Wehret den Anfängen, heute und in Zukunft.
Mjr. Günther Morat
Kultur- und Bildungsreferent