Vinschger Schützen stellen Treffsicherheit unter Beweis
GOLDRAIN – Am Samstag, den 14. April 2012 fand am Schießstand von Goldrain, die Eröffnung des 23. Bezirksschießen des Schützenbezirks Vinschgau statt. Das Schießen wurde zu Ehren des letzen Herrschers von Österreich-Ungarn und der gefürsteten Grafschaft Tirol ausgetragen. Der mittlerweile selig gesprochene Kaiser Karl I starb vor fast genau 90 Jahren, am 1. April 1922 im Exil auf Madeira. Den Ehrenschutz der Veranstaltung übernahm Erzherzog Georg von Habsburg-Lothringen als Vertreter der kaiserlichen Familie.
Nach der Frontabschreitung durch Erzherzog Georg, marschierten die Formationen zum Schießstand. Dort begrüßte der Bezirksmajor alle Ehrengäste, unter Ihnen befand sich Erzherzog Georg von Habsburg Lothringen, der Bürgermeister der Marktgemeinde Latsch Karl Weis, Georg Hörwarter von der Kaiser-Karl Gebetsliga sowie den Bundesschiessreferent Major Hansjörg Ainhauser und mit ihm die anwesenden Bezirksschiessbetreuer.
Im Anschluss zelebrierte Hochwürden Anton Pfeifer den Wortgottesdienst. Die Ehrenkompanie wurde von der Schützenkompanie Schlanders gestellt, welche nach dem Evangelium eine saubere Ehrensalve abfeuerte.
Nach dem Wortgottesdienst schilderten die Ehrengäste in ihren Ansprachen das Leben und Wirken des letzen Kaiser von Österreich und Königs von Ungarn und sein tragisches frühes Ende. Nachdem er durch der Ermordung seines Onkels Franz Ferdinand wurde er 1914 unvermittelt Thronfolger und bereits zwei Jahre später übernahm er nach dem Tod von Franz Josef I die Regierungsgewalt. Die von ihm eingeführten Sozialreformen überdauerten die Monarchie und sind in Österreich zum Teil noch heute in Kraft. Seine Friedensbemühungen zur Beendigung des 1. Weltkrieges blieben leider erfolglos. Die Monarchie brach auseinander und der Kaiser musste auf den Thron verzichten. Er starb mit nicht einmal 35 Lebensjahren an einer Lungenentzündung im Exil auf der Insel Madeira.
Eröffnet wurde das Schiessen durch Erzherzog Georg mit einem Schuss aus einem Vorderlader auf die Festscheibe. Auch die anderen Ehrengäste aus Nah und Fern, sowie die Vinschger Bezirksleitung und die Schützen-Hauptleute, konnten ihr Können mit dem Vorderlader unter Beweis stellen und sich auf der Festscheibe verewigen. Auch bei den übrigen Festgästen fand das Vorderladerschießen reichlich Anklang. Zudem bestand noch die Möglichkeit mit einer Ordonanzwaffe Mauser 98k zu schießen.
Die Jungschützen und Jungmarketenderinnen trugen ihr Wettschießen mit dem Luftdruckgewehr auf eine Entfernung von 10 m aus. Das eigentliche Bezirksschießen für die Schützen und Marketenderinnen wurde aber auf dem Kleinkaliberstand über eine Distanz von 50 m ausgetragen.