BOZEN – Nachdem die Südtiroler Schützen gemeinsam mit der Bevölkerung in den vergangenen Jahren durch mehrere Protestkundgebungen die faschistischen Schandmäler in Südtirol angeprangert haben, eine diesbezügliche Lösung aber aufgrund der Verschleppungstaktik Roms immer wieder verwässert und hinausgezögert worden ist, werden sie sich nun friedlich, aber mit Nachdruck vom italienischen Staat verabschieden.
Der Südtiroler Schützenbund teilt mit, dass am Samstag, den 14. April 2012 in Bozen ein Freiheitsmarsch unter dem Motto „Ohne Rom in die Zukunft“ abgehalten wird. In allen Gemeinden Südtirols werden von den örtlichen Hauptleuten Busse zu diesem Großereignis organisiert. Diese stehen jedem Interessierten zur Verfügung.
Die Verabschiedung vom italienischen Staat scheint der einzige richtige Weg zu sein, um in vielen, für Südtirol so wichtigen Fragen einen Schritt weiter zu kommen. Deshalb wurde auch der ursprünglich angedachte Protestmarsch vom 24. April fallengelassen, bei dem es vor allem um die faschistischen Denkmäler gegangen wäre. An diesem Tag haben die italienischen Rechtsaußenparteien eine Gegenkundgebung angekündigt. Mögen sie diese ruhig allein abhalten. Und damit auch das Alpinitreffen so ungestört, wie es sich die Bozner Stadtväter wünschen, stattfinden kann, haben sich die Schützen für den Freiheitsmarsch einen zeitlichen Sicherheitsabstand eingebaut. Der Klügere gibt nach – aber nicht auf.
Die Zukunftsvisionen der deutschen Parteien – Vollautonomie, Freistaat, Rückkehr zu Österreich und Europaregion Tirol – sind ja hinlänglich bekannt. Dass man Träume erst umsetzen kann, wenn man sich entschließt, auch daraus zu erwachen, werden die Südtiroler beim Freiheitsmarsch eindrücklich unter Beweis stellen. Ein Abschied vom derzeitigen Zustand ist jedenfalls bei der Umsetzung von jeder der oben aufgezählten Visionen notwendig.
Der Freiheitsmarsch beginnt in der Fagenstraße und führt zunächst zum italienischen Regierungskommissariat, wo Mitglieder der Bundesleitung durch eine Übergabe vor dem Herzogspalast den Abschied Südtirols von Italien bekanntgeben werden. Anschließend marschieren die Teilnehmer bis zum Landhausplatz, um die Südtiroler Politiker aufzufordern, unverzüglich alles Notwendige in die Wege zu leiten.