NIEDERDORF – Neu ist der Brauch des Wirtshaussingens nicht, aber selten, und mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Die Schützenkompanie „Johann Jäger“ Niederdorf veranstaltete kürzlich im Weiherbad einen schönen Abend mit vielen Musik- und Gesangsgruppen.
In der vom Südtiroler Schützenbund geförderten Veranstaltung sollte das Wirtshaussingen aus alter Zeit wieder lebendig werden. Und es wurde an diesem Abend sehr gesellig im Gasthaus. Die rund 150 Gäste hörten aufmerksam den Musikern zu, welche sich aus dem östlichen und westlichen Teil des Pustertales in Niederdorf eingefunden hatten. Tiroler Liedgut wurde zum Besten gegeben. Jordan Pertl führte gekonnt durch den Abend. Auch Bürgermeister Kurt Ploner und Bezirksmajor Haymo Laner nahmen an der Veranstaltung teil. Laner lobte die Initiative, überbrachte die Grüße des Südtiroler Schützenbundes und stellte fest, dass dieser Abend ein Stück Heimat sei. Vor allem die Anwesenheit von Musikanten dies- und jenseits der Unrechtsgrenze würden die kulturelle Einheit Tirols beweisen. Der nächste Schritt müsse die politische Einheit sein. Die Zuhörer des Gesangsabends bekamen auch die Möglichkeit, bei einigen Liedern mitzusingen.
Wenn man früher im Wirtshaus zu Festen oder am Abend zu einem Glas Wein zusammenkam, wurde meist spontan und ungezwungen damit begonnen, Tiroler Volkslieder zu singen. Dieser Brauch ist im Laufe der Zeit jedoch in Vergessenheit geraten. Diese Tradition wird aber wieder belebt, weil die Leute daran Spaß haben, sagte Richard Stoll, Hauptmann der Niederdorfer Schützen, als die Musikanten zu später Stunde ihre Instrumente zusammenpackten. Auch diese sprachen von einem unterhaltsamen und interessanten Abend. Eine Wiederholung ist nicht ausgeschlossen. Der Reinerlös der Spenden in Höhe von 750 € ging an den Herz-Jesu-Notfonds, welcher in Not geratene Schützen und deren Familien finanziell unterstützt.