Bezirk Burggrafenamt/Passeier wählt neuen Bezirksmajor

SCHENNA – Die Schützenkompanie „Erzherzog Johann“ Schenna richtete am Samstag, den 10. März 2012 den 8. Bezirkstag des Schützenbezirkes Burggrafenamt/Passeier aus. Höhepunkt der Jahreshauptversammlung war die Neuwahl des Bezirksmajors, nachdem Helmut Gaidaldi bereits vor drei Monaten seinen Rücktritt angekündigt hatte. Zu seinem Nachfolger wurde Andreas Leiter – Reber (29), Hauptmann der Schützenkompanie Marling, gewählt.

Der Bezirkstag begann mit der Aufstellung in der Schennastraße. Nach der Meldung von Bezirksmajor Helmut Gaidaldi an Landeskommandant Elmar Thaler marschierten die Marketenderinnen und Schützenoffiziere zur Pfarrkirche. Dort wurde zusammen mit der Schenner Bevölkerung und Hw. Pfarrer Franck in Konzelebration mit Landeskurat P. Christoph Waldner OT die Vorabendmesse gefeiert. In seiner Predigt forderte Pfarrer Franck die Marketenderinnen und Schützen auf, im Angesicht der in der Lesung vorgetragenen Botschaft von Jesus Christus über seinen nahenden Tod und die Auferstehung Zeugen des Glaubens an Gott zu sein.

Die an die Messfeier anschließende Jahreshauptversammlung im Vereinshaus von Schenna begann mit der offiziellen Begrüßung durch Bezirksmajor Helmut Gaidaldi. Namentlich begrüßter Landeskurat P. Christoph Waldner OT, Gemeindereferent Johann Pircher, Landeskommandant Elmar Thaler sowie die Mitglieder der Bundesleitung des SSB Mjr. Hansjörg Ainhauser, Mjr. Florian Krezdorn und Mjr. Peter Pfeifer. In Vertretung der anwesenden Kompanien begrüßte der Bezirksmajor den Hauptmann der gastgebenden Kompanie „Erzherzog Johann“ Schenna, Thomas Egger.

Nach dem Appell und der Verlesung der Niederschrift der jüngsten Bezirksversammlung erfolgte das Totengedenken für die im abgelaufenen Geschäftsjahr verstorbenen Mitglieder der Burggräfler, Passeirer und Ultner Kompanien. Für die Bezirksleitung dabei besonders schmerzlich der Tod von Bezirksschießleiter Lt. Christian Laner.

In seinem Tätigkeitsbericht, der mit der Präsentation von Bildern zu den einzelnen Ereignissen ergänzt wurde, ging Bezirksmajor Helmut Gaidaldi auf die zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen des Bezirkes ein, nicht ohne auch die Untätigkeit der Südtiroler Politiker in Bezug auf die Fragen Toponomastik, faschistische Relikte und Landeseinheit anzuprangern. Hervorgehoben wurden im Bericht das Eintreten für den Freistaat mit zwei weiteren Flammenschriften auf dem Jaufen und dem Marlinger Berg, die zahlreichen Gedenkfeiern (Andreas Hofer,  Georg Klotz, Franz Höfler, Sepp Kerschbaumer, Josef Noldin, 50 Jahre Feuernacht, die Folterungen der 1960er Jahre), die Fahnenweihen der Kompanien Proveis, Marling und St. Walburg, die Teilnahme am Meraner Herbstfest und an den diversen Trauerfeierlichkeiten für Dr. Otto von Habsburg. Mit Stolz konnte der Bezirksmajor berichten, dass der Schützenbezirk nunmehr 1.031 Mitglieder zählt, die in 26 Kompanien organisiert sind.

Es folgte der Kassabericht von Bezirkskassier Lt. Matthias Gaiser, der auf Empfehlung der beiden Kassarevisoren von der Bezirksversammlung einstimmig entlastet wurde. Die Referenten der Bezirksleitung konnten ebenso mit einer regen Tätigkeit in Bezug auf die ihnen zugewiesenen Aufgabenbereiche vorweisen: Katharina Gaidaldi  über den Bereich Marketenderinnen (Grillen, Törggelen und Marketenderinnenexerzieren), Lt. Eduard Zanluchi zum Jungschützenwesen (diverse Schießwettbewerbe, Zeltlager , Besichtigung einer Säge und Besuch des Museums auf der Brunnenburg), Hptm. Stefan Gutweniger über die Öffentlichkeitsarbeit (Presseaussendungen und Berichterstattungen auf Bezirksebene sowie Internetauftritt des Bezirkes mit eigener Homepage), Lt. Hannes Öttl über den Bereich Exerzieren (Jahreskontrollen der Kompanien, Aufstellung Bezirksblock, Exerzieren der Marketenderinnen, Treffen mit den Oberjägern und Trommlern der Kompanien). Für den verstorbenen Bezirksschießleiter ergriff Mjr. Helmut Gaidaldi das Wort und rief als Tätigkeit die Teilnahmen am Landesschießen und am Freundschaftsschießen in Erinnerung.

Bezirksmajor-Stellvertreter Manfred Klotz informierte im nächsten Tagesordnungspunkt die anwesenden Delegierten über den bevorstehenden Freiheitsmarsch des Südtiroler Schützenbundes am 14. April 2012 in Bozen. Das Motto der Kundgebung lautet „Ohne Rom in die Zukunft“ und soll als überparteiliche Veranstaltung auch die Zivilbevölkerung animieren, daran teilzunehmen.

Nach dem Grußwort von Gemeindereferent Johann Pircher, der in Vertretung des Bürgermeisters die Marketenderinnen und Schützen in Schenna willkommen hieß, ergriff Landeskommandant Elmar Thaler das Wort. Er bedankte sich bei den Anwesenden für den vorbildlichen Einsatz zum Wohle des Tiroler Schützenwesens und ging dann auf den bevorstehenden Freiheitsmarsch ein. Italien sei unberechenbar geworden, und deshalb sei die Losung „Ohne Rom in die Zukunft“ berechtigt. Man denke nur an das verpflichtende Erlernen der ital. Staatshymne an allen Schulen sowie an die drakonischen Strafen in Bezug auf die Treibstoffeinfuhr über eine europäische Binnengrenze. Auch in der Angelegenheit Toponomastik sei man nicht untätig geblieben. Der Bund habe für die Kompanien Fachleute ausbilden lassen, denn jeder Schütze und Marketenderin müssen wissen, was dahinter steckt, wenn die Diskussion auf dieses Thema fällt.

Nun folgte der letzte Akt von Kamerad Helmut Gaidaldi als Bezirksmajor. Er hatte schon seit längerer Zeit die Bezirksversammlung über seine Rücktrittsabsichten aus gesundheitlichen Gründen informiert und so konnte wohl vorbereitet und reibungslos der Kommandowechsel an eine jüngere Generation über die Bühne gehen. In seiner Ansprache zum Rücktritt dankte Helmut Gaidaldi noch einmal allen Kameraden, welche ihn in den vergangenen 10 Jahren als Bezirksmajor begleitet hatten. Ein besonderer Dank galt aber seiner Frau Angelika und seinen Töchtern Magdalena und Katharina, welche als Familie stets geschlossen hinter ihm gestanden sind.

Wenn wir als Schützen da nicht hingehen, brauchen wir nirgendwo mehr hinzugehen“.
(BzMjr. Andreas Leiter – Reber zum anstehenden Freiheitsmarsch am 14. April in Bozen)

Die Wahl des neuen Bezirksmajors wurde von Landeskommandant Elmar Thaler geleitet. Mit den Stimmen aller anwesenden 26 Kompanien wurde Andreas Leiter – Reber einstimmig zum neuen Bezirksmajor gewählt. In seiner ersten Amtshandlung bedankte sich Adreas Leiter zuerst bei seinem Vorgänger für die langjährige Tätigkeit an der Spitze des Bezirkes mit der Überreichung eines Präsents und forderte die anwesenden Delegierten auf, die Schützenkompanien für den Freiheitsmarsch am 14. April 2012 zu mobilisieren, mit dem Schlusssatz: „Wenn wir als Schützen da nicht hingehen, brauchen wir nirgendwo mehr hinzugehen“.

Der Bezirkstag endete mit einem gemütlichen Beisammensein und einem köstlichen Abendessen, das von der Schützenkompanie „Erzherzog Johann“ Schenna aufgetischt wurde.

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